Tiercoach: Warum Katzen mit Blasenentzündung behandelt gehören
Von Hedwig Derka
Wintermonate machen mitunter fett und faul. Das Übergewicht und der Bewegungsmangel tun der Katze nicht gut. Kommen Fehler in der Ernährung und eine genetische Disposition dazu, steigt die Gefahr, an FLUTD zu erkranken. Vor allem Männchen mit roter Fellfärbung sind von der Feline Lower Urinary Tract Disease betroffen.
„FLUTD ist ein Oberbegriff für gesundheitliche Probleme mit der Blase und den ableitenden Harnwegen“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach beschreibt die Symptome und erklärt, was den Patienten hilft. Die Behandlung kann Leben retten.
Das sind die Symptome der Feline Lower Urinary Tract Disease
„Auffällig ist, wenn der Kater nicht oder nur sehr angestrengt aufs Kisterl geht“, sagt Reitl. Verstopfen Kristalle die Harnröhre, schmerzt das Urinieren. Der Harn fließt nur noch tröpfchenweise, oft verfärbt Blut die Ausscheidung. Der Gries kann derart reizen, dass eine Blasenentzündung entsteht. Umgekehrt kann auch eine Blasentzündung zur Bildung der Kristalle beitragen. Vermutet wird zudem, dass eine erbliche Veranlagung die Entstehung von Ablagerungen begünstigt. Fest steht jedenfalls, dass zu wenig Flüssigkeitsaufnahme FLUTD zur Folge haben kann. In Kombination mit Trockenfutter erhört sich das Risiko für den Vierbeiner.
„Bei Tieren mit langem Harnleiter und einer Verengung im Penis bleiben Kristalle eher hängen“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Bei kastrierten Katern, die nicht mehr markieren, häuft sich die Erkrankung des unteren Harntrakts. Vierbeiner, die sich wenig bewegen, zählen ebenfalls zur Risikogruppe. Patienten, die Schmerzen beim Harnlassen haben, die sich winden oder schreien, müssen zum Tierarzt.
Patienten müssen behandelt werden
„Kristalle müssen behandelt werden, um Beschwerden, Koliken und einen Harnwegsverschluss zu verhindern“, sagt Reitl. Unterstützend wirkt eine Diät; der pH-Wert im Futter beeinflusst die Kristallbildung. Übergewicht lässt sich vermeiden. Nicht zuletzt sollen Halter darauf achten, dass der Patient ausreichend trinkt. Selten ist eine Operation notwendig.
„Die Harnblase kann sich auch ohne ersichtliche Gründe entzünden“, grenzt der Zoodoc die FLUTD von der Felinen idiopathischen Zystitis ab. Als Hauptauslöser der FIZ wird Stress vermutet. Dieser kann sich durch Unruhe zeigen, viele nervöse Vierbeiner fressen den Stress aber auch regelrecht in sich hinein und ziehen sich zurück. Sowohl die blutige Blasenentzündung also auch der Stress müssen behandelt werden. Antibiotika greifen bei der nicht-bakteriellen Erkrankung nicht.
„Katzenhalter müssen verstehen, dass die Probleme im unteren Harntrakt immer wieder auftreten können“, betont der KURIER-Tiercoach: „Mit einer einzigen Behandlung ist es nicht getan.“
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