Starkregen forderte Tirols Einsatzkräfte in der Nacht
Der starke Regen hat die Einsatzkräfte in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Tirol stark gefordert. Mehrere Murenabgänge, überflutete Keller und Tiefgaragen waren die Folge der heftigen Niederschläge. Der Ort Kelchsau (Bezirk Kitzbühel) war in der Früh zudem wegen einer Mure abgeschnitten. Es gab keine Verletzten.
Kelchsau abgeschnitten
Gegen Mitternacht wurde die Kelchsauer Landesstraße zum Teil von der Kelchsauer Ache weggerissen und ist seitdem nicht mehr passierbar. Mehrere Bäche waren übergetreten. Seit 01.00 Uhr kann auch der zweite Weg nach Kelchsau wegen einer unterspülten Brücke nicht mehr befahren werden, berichtete die Polizei in der Früh. Weil in dem Ort am Abend ein Fest stattfand, waren somit rund 80 Menschen, die nicht in Kelchsau wohnen, eingeschlossen.
Brixentaler Bundesstraße überflutet
Auch die Brixentaler Bundesstraße in Westendorf (Bezirk Kitzbühel) wurde überflutet, betroffen war die Bahnunterführung. Ein Bach trat über die Ufer, woraufhin Wasser und Schlamm über eine Wiese zur Bundesstraße flossen. Diese war während der Nacht einige Stunden gesperrt. In Itter (Bezirk Kitzbühel) kam es ebenfalls zu einer Überflutung - der Grünholzbach trat über die Böschung. Aufgrund des hohen Wasserstandes der Brixentaler Ache in Itter wurde der südliche Teil des Campingplatzes im Ort evakuiert und gesperrt.
Ebenso evakuiert wurde ein Campingplatz in Maurach am Achensee (Bezirk Schwaz). Gegen 02.00 Uhr ereignete sich ein Murenabgang auf die Achensee Bundesstraße. Diese wurde anschließend gesperrt.
Kufstein besonders betroffen
Bei den Unwetterereignissen wurde nach ersten Informationen niemand verletzt. Wie der ORF Tirol Sonntagfrüh berichtete, verzeichnete die Leitstelle Tirol in der Nacht rund 350 Einsätze. Besonders betroffen war der Raum Kufstein, wo gegen Mitternacht auf der Zivilschutzalarm aktiviert wurde. Der Alarm wurde in der Früh aufgehoben. Alleine in der Bezirkshauptstadt mussten die Feuerwehren bis 24.00 Uhr rund 100 Mal ausrücken. Wasser gelangte in die Innenstadt, weil Zulaufbäche des Inn über die Ufer traten. Laut Landesfeuerwehrinspektion wurden zwei Katastrophenzüge angefordert, Hilfe komme zudem aus Bayern.
Aufgrund von Vermurungs-Gefahr wurde Samstagabend die Felbertauernstraße zwischen der Mautstelle und Hinterburg gesperrt. Die Dauer der Sperre ist derzeit unbekannt. Einige Zugverbindungen im Tiroler Unterland sind laut ÖBB aufgrund der Witterung unterbrochen. Fahrgäste sollen sich vor Fahrtantritt jedenfalls informieren.