Chronik/Österreich

"Grünes Band" als Lücke im geplanten Grenzzaun

Obwohl die Sammelstelle im steirischen Spielfeld jeden Tag leer ist, wird am Bauplan des Grenzzaunes festgehalten. Soldaten planieren die Fläche am Grenzübergang an der Bundesstraße, kommende Woche soll das vier Meter hohe Zaunelement in dem Bereich aufgestellt werden.

Auch der restliche rund vier Kilometer lange "G 7"-Zaun ist bestellt, die Tiroler Firma liefere demnächst, betont Oberst Josef Reich von der Landespolizeidirektion. Die Verträge mit den 18 Grundeigentümern sind aber noch nicht unter Dach und Fach. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran." Zu Jahresende bereits soll der Zaun stehen.

Eine Lücke darin steht aber auch bereits fest. Der Naturschutzbund besitzt ein kleines Grundstück in der Region: 20 Meter wären betroffen. Vorsitzender Johannes Gepp legt sich fest: "Wir haben das wegen des Grünen Bandes Europas erworben, das ist ein Symbol des Offenhaltens. Als Naturschutzbund kann ich da also nicht sagen, macht’s einen Zaun." Weder in den Weltkriegen noch im Kalten Krieg habe es an dieser Grenze einen Zaun gegeben. "Aber wir haben nichts dagegen, wenn dann dort ein Polizist steht", betont Gepp.

Auch Winzer Erich Polz bleibt skeptisch. "Wir fühlen uns mit dem Zaun nicht wohl. Wir sind ja nicht in einer Krisenregion, sondern im Weinland."

Nächste Woche sei eine Grenzbegehung mit der Polizei geplant, dann "werden wir uns hinsetzen und entscheiden."

Der Flüchtlingstransit selbst läuft indes weiter über Kärnten. Zuletzt verzeichnete man allerdings auch dort stark schwankende Flüchtlingszahlen: Am Montag kamen 3400 an, am Dienstag 1700, am Mittwoch 2500.

Ankünfte storniert

"Am Donnerstag wurden beispielsweise zwei Flüchtlingstransporte von Slowenien nach Kärnten storniert", berichtet der für das Asylwesen zuständige Polizeisprecher Thomas Payer. "Der für 13 Uhr avisierte Zug und die acht Busse, die ansonsten um 16 Uhr in Kärnten ankommen." Weil die zwischen Kärnten und Slowenien vereinbarte Transit-Höchstzahl von 3400 Schutzsuchenden pro Tag zuletzt nie mehr ausgeschöpft wurde, sind auch die Kärntner Transitquartiere leer.