Schließung von Bahnhaltestellen sorgt für Bürgerproteste
Von Lisa Rieger
Die Haltestellen Unter Oberndorf und Hofstatt (beides Bezirk St. Pölten-Land) werden im Jahr 2025 aufgelassen. Das haben die ÖBB gemeinsam mit dem Land NÖ und dem VOR beschlossen. Grund sind die täglichen Fahrgastzahlen.
In Hofstatt gibt es laut Angaben der ÖBB täglich rund 20 Fahrgäste, in Unter Oberndorf sind es rund 40. Beide Haltestellen würden nur wenig Potenzial nach oben bieten. Die nächstgelegenen Stationen sind Neulengbach (mit rund 1100 Fahrgästen täglich) und Maria Anzbach (mit rund 250 Fahrgästen).
Halbstündiger Takt gefordert
Die Bürgerinitiative „Aktionskomitee unsere Westbahn, unsere Busse, Initiative Maria Anzbach“ rund um Harald Mayer kämpft gegen die Schließung, wie auch die NÖN berichtet. Die Gemeinde Maria Anzbach sei erheblich gewachsen und liege in jenem Bereich des sogenannten Speckgürtels rund um Wien, für den weiterer Zuzug prognostiziert werde.
„Derzeit fährt der Zug einmal pro Stunde, das ist nicht so attraktiv. Warum macht man nicht einmal einen fünfjährigen Probebetrieb mit einem halbstündigen Takt und sieht sich dann die Zahlen an?“, fragt er. Geplant ist, dass ein Bussystem die Bahnhaltestellen ersetzt. Mayer fragt sich, warum die S50, die halbstündlich nach Eichgraben fahren soll und anschließend eine halbe Stunde wartet, nicht weiter nach Neulengbach fährt und von dort wieder retour. Diesen Vorschlag möchte er auch Politikern unterbreiten.
Modernisierung
Karin Winter, Bürgermeisterin von Maria Anzbach (ÖVP), sagt: „Wir hatten kein Mitbestimmungsrecht als Gemeinde. Aber wenn nur so wenige Menschen ein- und aussteigen, muss es auch erlaubt sein, die Sinnhaftigkeit in Frage zu stellen.“
Um die erhöhte Frequenz in den anderen Stationen zu gewährleisten, ist jedenfalls ein Ausbau der Park-and-Ride-Anlagen geplant. Die Weststrecke wird laut ÖBB laufend modernisiert. Demnächst auch Maria Anzbach.