Rhein in Vorarlberg: Pegel steigt, nächstes Hochwasser steht bevor
Entgegen anderslautender Prognosen ist der Pegel am Rhein in Vorarlberg am Mittwoch erneut gestiegen. Die Rheinvorländer von der Brücke zwischen Mäder (Bezirk Feldkirch) und Kriessern (CH) flussabwärts wurden gesperrt, berichtete die Internationale Rheinregulierung (IRR). Die Organisation rechnet mit einem etwa zehnjährigen Hochwasser.
Die Rheinvorländer unterhalb der Wiesenrainbrücke zwischen Lustenau und Widnau (CH) waren bereits am Dienstag aus Sicherheitsgründen für Fußgänger und Radfahrer gesperrt worden. Weidevieh wurde aus dem Gefahrenbereich gebracht. Diese Vorländer waren am Mittwoch überflutet. Auf Höhe Fußach brach aufgrund der Wassermassen ein Mitteldamm zwischen dem Fluss und dem in Fließrichtung rechts gelegenen Rheinvorland, die Hochwassersicherheit wird dadurch nach Angaben der IRR aber nicht beeinträchtigt.
Prognosen verhießen Besserung
Am Dienstag war noch davon ausgegangen worden, dass sich die Lage am Mittwoch beruhigt. Prognosen von Mittwochnachmittag deuteten dann aber darauf hin, dass für den frühen Abend eine zweite Hochwasserwelle mit Abflussmengen von bis zu 2.000 Kubikmeter pro Sekunde zu erwarten sein dürfte.
Das entspräche einem zehnjährigen Hochwasser, erklärte Mathias Speckle von der IRR. Am gesamten Alpenrhein gilt Gefahrenstufe 3 auf der fünfteiligen Skala. Laut IRR kann eine Hochwassersituation wie im Juni 2016 nicht ausgeschlossen werden.
Starker Niederschlag im Einzugsgebiet
Grund für das Hochwasser sind starke Niederschläge im Einzugsgebiet des Alpenrheins. Sie sollen im Laufe des Nachmittags zwar aufhören, in Kombination mit der Schneeschmelze kommen aber doch beträchtliche Abflussmengen zustande.
Die Technischen Einsatzleitungen der Rheinbauleitungen Schweiz und Österreich beobachten die Lage. Die Feuerwehren sind auf einen möglichen Dammbeobachtungseinsatz am Mittwochabend von der Brücke Höchst-Lustenau flussabwärts vorbereitet.