Am 5. Oktober: Probealarm auf alle Handys und Sirenen-Test in ganz Österreich
Am Samstag, 5. Oktober, findet wieder die jährliche Sirenenprobe statt. Gleichzeitig wird erstmals österreichweit das Katastrophen-Handywarnsystem "AT-Alert" probeweise ausgelöst. Diese Testauslösungen werden von den Bundesländern und dem Innenministerium durchgeführt. Sie erfolgen wie die Sirenenprobe ungefähr von 12 bis 13 Uhr via Mobiltelefon und sollen "nicht als tatsächliche Katastrophenmeldungen missverstanden werden".
Warnton zwischen 12 und 13 Uhr
Wenn die Sirenen heulen, erhalten die Österreicherinnen und Österreicher zudem folgende Textmeldung: "Österreichweite Probeauslösung der Zivilschutzsignale über Sirenen und Probeauslösung von AT-Alert".
Dazu ertönt ein kurzer Warnton, voraussichtlich zwischen 12 und 13 Uhr.
Signal kann nicht stummgeschaltet werden
Bei der höchsten Alarmierungsstufe kann dieses akustische Signal nicht stummgeschaltet werden. Wer die probeweise Warnung nicht bekommen will, muss sein Handy in den Flugmodus versetzen oder ausschalten, etwa während des Lenkens eines Fahrzeuges oder bei einer Veranstaltung.
Tablets können den AT-Alert nicht empfangen, "Senioren-Handys" jedoch in der Regel schon. Der Alarm ist völlig anonym, keine personenbezogenen Daten werden für den Alert benötigt.
Minutenlange Sirenentests
Das Signal "Sirenenprobe" ertönt um 12 Uhr, dabei werden die Sirenen 15 Sekunden lang zu hören sein.
Um 12.15 Uhr folgt das Signal "Warnung", ein Dauerton von drei Minuten, der eine Gefahrensituation signalisieren soll.
Danach folgt ein Heulton, der etwa eine Minute lang zu hören ist und ein Warnsignal für unmittelbar drohende Gefahren sein soll.
Der letzte Ton ist um 12.45 Uhr zu hören, die Entwarnung, ein einminütiger Dauerton.
AT-Alert ist eine Ergänzung des flächendeckenden Sirenen-Warnsystems. Dabei können Behörden regionale oder flächendeckende Warnungen über die Mobilfunkbetreiber verschicken. Das System basiert auf der Mobilfunktechnologie "Cell Broadcast", einer eigenständigen Technologie für die Nachrichtenübertragung. Dabei werden Textmeldungen auf Mobiltelefone, die im betroffenen Bereich eingeloggt sind, versendet. Mögliche Warnhinweise betreffen etwa Gefahren wie Extremwetter-Ereignisse, Naturkatastrophen, drohende Überschwemmungen oder Waldbrände.
Aufgrund der Funktionsweise gewährt AT-Alert komplette Anonymität, wird betont: Es werden keine personenbezogenen Daten abgefragt oder genutzt.
Um Warnungen über AT-Alert zu erhalten, ist es nicht notwendig, eine App herunterzuladen oder sich zu registrieren. Nötig ist aber ein Telefon mit Android- bzw. iOS-Betriebssystem (ab Version 11 bzw. iOS 17.4). Man sollte daher sein Gerät auf Empfangstauglichkeit und die Einstellungen für die einzelnen Warnstufen überprüfen.
Neben der Übungs- und Testwarnung gibt es vier weitere Warnstufen. Die höchste Warnstufe (Notfallalarm) kann nicht im Einstellungsmenü der Mobiltelefone eingesehen werden. Diese ist standardmäßig bei allen Mobiltelefonen aktiviert und kann nicht deaktiviert werden. Ältere Telefone, die nur 2G empfangen können, erhalten nur die höchste Warnstufe. Befindet sich das Telefon im Flugmodus oder ist es ganz ausgeschaltet, wird keine Warnung empfangen.
AT-Alert habe sich während der Unwetterereignisse Mitte September bereits bewährt. 15 Warnungen wurden von den stark betroffenen Bundesländern Steiermark, Burgenland und Niederösterreich versandt, so das Innenministerium. Auch die erste Testphase sei problemlos verlaufen. Mit der Inbetriebnahme des neuen Systems wird das alte Warnsystem "Katwarn" mit der zugehörigen App eingestellt.
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