Mehr als 17.000 Hasen sterben jedes Jahr auf Österreichs Straßen
Jährlich werden in Österreich mehr als 17.000 Hasen von Kraftfahrzeugen niedergefahren und getötet. Darauf machten Verkehrsclub Österreich (VCÖ) und die Naturschutzorganisation WWF wie immer vor Ostern aufmerksam.
Insgesamt wurden zuletzt pro Jahr mehr als 70.000 Wildtiere Opfer des Straßenverkehrs, wie die von der Statistik Austria erfassten Meldungen an die Bezirkshauptmannschaften zeigen. VCÖ und WWF kritisieren in dem Zusammenhang den starken Bodenverbrauch in Österreich.
Im Schnitt der vergangenen zehn Jahre wurde täglich eine Fläche von drei Fußballfeldern für Verkehr verbaut. Insgesamt gibt es heute bereits 128.300 Kilometer an Straßen in Österreich, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung. VCÖ und WWF forderten daher eine deutliche Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung. Zentraler Bestandteil dafür sei ein Bodenschutzgesetz, in dem insbesondere eine verbindliche Obergrenze für den Bodenverbrauch festgelegt wird.
Zerstörung von Naturräumen
"Die ständige Erweiterung des Straßennetzes zerstört wertvolle Naturräume, treibt die Zersiedelung voran und führt dadurch am Ende zu mehr Verkehr. Das ist wissenschaftlich seit Jahrzehnten belegt, dennoch fehlt bisher ein Umdenken", kritisierte Simon Pories, Bodenschutz-Sprecher des WWF Österreich. "Der Lebensraum der Tiere wird durch viele Straßen zerschnitten. Je mehr Fahrzeuge unterwegs sind und je höher das Tempo ist, desto größer ist das tödliche Risiko für die Tiere", erläuterte VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.
Neben der Tierwelt würden auch Anrainerinnen und Anrainer von einer Reduktion der Verkehrsbelastung profitieren. 128.300 Kilometer an Straßen durchziehen Österreich bereits - die meisten davon in den flächenmäßig größten Bundesländern Niederösterreich, Steiermark und Oberösterreich. Nach Bundesländern kamen zuletzt mit rund 7.700 die meisten Hasen in Niederösterreich ums Leben. In Oberösterreich wurden mehr als 4.200 Hasen angefahren und tödlich verletzt. Im Burgenland und in der Steiermark jeweils mehr als 2.200.