Land Tirol investiert 1,8 Millionen Euro in Suchthilfe
Die Tiroler Suchtberatungs-Vereine Suchthilfe BIN und Suchtberatung Tirol sind zu dem Verein Suchthilfe Tirol zusammengeführt worden. Das neue Vereinskonstrukt, in das das Land Tirol 1,8 Millionen Euro investiert, soll das Beratungsangebot für Betroffene verbessern und vereinfachen.
Flächendeckender in allen Tiroler Bezirken, noch niederschwelliger für Beratungssuchende und künftig auch mit einer Telefonnummer ausgestattet. So will der Verein Suchthilfe Tirol künftig agieren. „Auf diese Weise gelingt die schnelle und effiziente Hilfe und das exakte Eingehen auf individuelle Problemstellungen“, betonte Soziallandesrätin Gabriele Fischer (Grüne) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Innsbruck.
Es gelte hierfür unbedingt die „Synergien der bereits vorhandenen Vereinsstrukturen bestmöglich zu nutzen“, fügte sie hinzu.
Genannte Strukturen sind im Falle von „BIN“ seit 30 Jahren aufgebaut worden, strich Christian Haring, nunmehriger Obmann des Vereins Suchthilfe Tirol, heraus. „Wir haben bereits über die Jahrzehnte gute ambulante und vor allem auch gemeindenahe Strukturen etabliert“, sagte er.
Diese Arbeit wolle man nun mit der Zusammenführung von „zwei Strukturen“ fortsetzen und intensiveren. Zumal der bereits im März 2020 aus der Taufe gehobene Verein gegenwärtig auch mit einem „guten Budget“ ausgestattet sei, sagte Haring.
Dementsprechend groß ist auch das Spektrum der Beratungsangebote. „Alkohol, illegale Drogen, Medikamente oder Spielsucht sind auch zukünftig nur einige unserer Gebiete“, führte Haring aus. Aber auch „Präventionsprogramme an Schulen“ wolle man forcieren, sagte der seit September 2020 aktive neue hauptamtliche Geschäftsführer des Vereins, Wolfgang Sparber, ergänzend.
Auch „betroffene Angehörige“ stünden nach wie vor im Mittelpunkt der Vereinsbemühungen, so Sparber.
Die Herausforderungen dürften in Pandemiezeiten jedenfalls nicht kleiner werden. Bei einer im Februar 2021 vom Verein durchgeführten Befragung von 71 Klienten wurde deutlich, dass „25 Prozent der Befragten mehr konsumiert haben“, erklärte Sparber. Verringerte soziale Kontakte hätten aber im Gegenzug auch bei 13 Prozent dazu geführt, dass der Konsum „weniger wurde“, führte er ins Rennen.