Kinderpornografie - schon jetzt mehr Meldungen als 2017
11.870 Meldungen über mutmaßlich kinderpornografisches Material sind bis zum 31. August bei Stopline eingegangen. Das sind bereits um 4.234 mehr als im gesamten Jahr 2017. In 1.772 Fällen handelte es sich tatsächlich um verbotene Inhalte. "Seit letztem Jahr nehmen die Meldungen stark zu. Wir sind sehr gefordert", erläuterte Barbara Schloßbauer, Projektleiterin der Stopline, gegenüber der APA.
Stopline ist eine Meldestelle gegen sexuelle Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger und nationalsozialistische Wiederbetätigung im Internet. Im vergangen Jahr gingen 7.636 Hinweise zu Kinderpornografie im Netz ein, 1.759 davon zutreffend. 2016 waren es 4.001, von denen 644 relevant waren.
Schloßbauer überrascht die starke Zunahme: "Wir machen nichts anders als früher. Die wachsende Bekanntheit von Stopline spielt da sicher eine Rolle. Auch die Bewusstheit um die Thematik ist bei den Leuten gestiegen", sagte sie.
Oft stießen User bei der Suche nach jungen Pornodarstellerinnen auf Inhalte, die ihnen doch zu weit gingen. Teils befinde sich das Material auch auf Filesharing Plattformen. Per E-Mail würde heute nur noch wenig Kinderpornografie verbreitet, erklärte Schloßbauer. Betrifft eine Benachrichtigung tatsächlich Verbotenes, wird die Polizei verständigt. "Es ist sehr schwierig in diesem Bereich zu ermitteln, da der Großteil des Austausches von Material in geheimen Foren stattfindet. Dort erhält man nur Zugang, wenn man selbst etwas liefert. Das tut die österreichische Polizei natürlich nicht", erklärte Vincenz Kriegs-Au, Pressesprecher des Bundeskriminalamts, gegenüber der APA.