Chronik/Österreich

Kinderporno: Großem Ring auf der Spur

Ein Klagenfurter, 21, der sich Buben gegenüber als „guter Freund“ ausgab und die Jugendlichen danach missbraucht haben soll, steht unter dem Verdacht, einer der Drahtzieher eines internationalen Kinderporno-Rings zu sein. Das berichtete die Kleine Zeitung am Donnerstag. Bisher soll es schon 1500 Verdächtige geben.

Der Kellner war im Jänner von einem 15-Jährigen angezeigt worden. Von fünf Opfern in sechs Jahren, darunter auch Unmündige (unter 14 Jahre) war damals die Rede. Der Verdächtige hätte mit den Kindern Fußball gespielt, sie zu sich nach Hause eingeladen und ihnen manchmal „danach“ Geld zugesteckt – damit sie nichts verraten.

Der 21-Jährige, der sich in ersten Vernehmungen selbst als „krankhaft veranlagt“ bezeichnet hatte, soll aber kein Einzeltäter sein, sondern sich eines riesigen digitalen Netzwerks bedient haben. Über Internet sollen Fotos und Videos ausgetauscht worden sein, tausende solcher Bilder wurden bereits sichergestellt.

Auch das Bundeskriminalamt (BKA) ermittelt in diesem Fall, hüllt sich jedoch in Schweigen: „Es handelt sich um ein laufendes Verfahren, daher gibt es keine Stellungnahme.“ Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt bestätigte Ermittlungen, nicht aber die Dimension des Falles. Der Mann zeigte sich großteils geständigt.

Bei der Festnahme des Klagenfurters wurden in dessen Wohnung auf DVDs, Festplatten und USB-Sticks Tausende Videos und Fotos mit kinderpornografischem Inhalt gefunden. Schon damals war bekannt, dass mindestens 100 Internetadressen in ganz Europa, mit denen 21-Jährige Kontakt hatte, überprüft werden.

Opferzahl steigt

Auch die Opferzahl bei dem Klagenfurter, 34, der in Österreich auf Jugendveranstaltungen als DJ unterwegs war, ist auf 20 gestiegen. Der einschlägig Vorbestrafte soll Jugendliche für Foto- und Filmaufnahmen bezahlt haben.