Katze "Luna" mit Pfeil angeschossen
"Das ist Tierquälerei in Reinkultur", ist Tierarzt Herbert Neumayr aus Saalfelden (Pinzgau) entsetzt. Er operierte am Dienstag die getigerte Langhaarkatze "Luna", die von einem unbekannten Schützen schwer verletzt wurde. Ein Sportpfeil mit einer Stahlspitze durchbohrte den linken Vorderlauf der Samtpfote. Der Täter dürfte das rund 70 Zentimeter lange Geschoß bewusst auf die Katze gerichtet haben, sagt eine Polizeisprecherin auf KURIER-Anfrage.
Das Tier muss dabei unsägliche Qualen erlitten haben: Nach der Pfeil-Attacke hat sich "Luna" mit Müh und Not zu seinen Besitzern im Saalfeldener Ortsteil Lessing nach Hause geschleppt. Dort wurde Luna von ihren Besitzern gleich entdeckt und sofort zum Tierarzt gebracht. "Als das Tier bei uns ankam, schrie es permanent. Es hatte wirklich große Schmerzen", berichtet Neumayr. Sofort wurde der Pfeil operativ entfernt.
Die Hauskatze hatte laut dem Tiermediziner noch Glück im Unglück: "Zwar hat sich der Pfeil – wahrscheinlich beim Nachhauselaufen – um 180 Grad in der Wunde gedreht. Der Pfeil blieb jedoch genau zwischen Elle und Speiche stecken und hat keinen Knochen gebrochen. Luna hat die Operation gut überstanden und wird wieder gesund", sagt Neumayr.
Tödliche Waffe
Laut Polizei blieben die bisher geführten Erhebungen zur Ausforschung des Täters bislang ergebnislos. "Es hat sich um einen Pfeil aus dem Bogensport gehandelt – Bogenschießen ist bei uns in Saalfelden sehr beliebt. Ich gehe davon aus, dass sich ein oder mehrere junge Burschen einen Spaß mit Pfeil und Bogen machen wollten", spekuliert der Tierarzt. Doch ein Pfeil sei eine "absolut tödliche Waffe für Mensch und Tier", warnt der Mediziner.
Indes hat sich am Dienstag der Verein Pfotenhilfe zu Wort gemeldet: "Wir sind von dieser Brutalität geschockt. Dass als Tatwaffe ein Pfeil zum Abschuss eingesetzt wird, ist uns neu. So ein Fall von Tierquälerei war uns bis jetzt noch nicht bekannt", sagt Sascha Sautner, Sprecher der Pfotenhilfe.
Der Tierschutzverein hat nun eine Ergreiferprämie von 500 Euro ausgesetzt. "Wir möchten die Tierquälerei stoppen, bevor weitere grausame Taten folgen. Menschen, die etwas Ungewöhnliches beobachtet haben, sollen dies unverzüglich der Polizei oder bei der Pfotenhilfe unter 01/8922377 melden", ruft Sautner auf.