Laser-Attacken: Warnung an Piloten
Von Thomas Martinz
Binnen 24 Stunden wurden Piloten zweier Passagierflugzeuge der Austrian Airlines beim Landeanflug auf Klagenfurt mit Laserpointern geblendet. Die Polizei sucht in den Bezirken Völkermarkt und Wolfsberg fieberhaft nach dem Täter, die „Austro Control“ warnt sämtliche Piloten, die Klagenfurt anfliegen.
Es war jeweils der gleiche tägliche Flug mit Nummer OS929 von Wien nach Klagenfurt, der am Dienstag um 20.57 Uhr und am Mittwoch um 21.05 Uhr Ziel eines Unbekannten wurde, der die Maschinen mit einem Laserpointer ins Visier nahm. „Auch jener Pilot, der am Mittwoch die Maschine steuerte, hat richtig gehandelt und den Kopf rasch weggedreht. Er konnte somit das Flugzeug sicher landen“, sagt Wilhelm Baldia, Pressesprecher der AUA. In der Maschine befanden sich 78 Passagiere und vier Crewmitglieder, die allesamt unverletzt blieben. Und wie am Dienstag erstattete der Pilot bei der nächstgelegenen Polizeiinspektion Annabichl Anzeige gegen unbekannte Täter.
Im Zusammenhang mit dem ersten Vorfall ermittelt die Exekutive wegen vorsätzlicher Gemeingefährdung (der Strafrahmen beträgt bis zu zehn Jahre), im zweiten wegen fahrlässiger Gemeingefährdung (Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr). „Die zweite Attacke verlief laut Auskunft des Piloten weniger gezielt. Die Maschine wurde zwar mit dem Laserstrahl getroffen, aber nur kurzfristig“, erklärt Polizeisprecher Markus Dexl.
Einzeltäter
Die Ermittler gehen von einem Einzeltäter aus, der mit einem leistungsstarken Gerät allabendlich Piloten blendet. Die Attacke am Dienstag hat sich im Bereich der Soboth in 2700 Metern Flughöhe, jener vom Mittwoch über Schwabegg in 2000 Metern Höhe ereignet. Die Distanz zwischen den Tatorten beträgt nur 20 Kilometer.
Die Flugsicherung Austro Control hat nun eine Warnung herausgegeben: „Zwei Fälle dieser Art im heiklen Landeanflug sind mehr als ungewöhnlich. Piloten, die Klagenfurt anfliegen, müssen mit weiteren Irritationen rechnen“, sagt Sprecher Markus Pohanka. Die Polizei sucht indes mit Hochdruck nach dem Täter. Rund um die Soboth wurde der Streifendienst verstärkt, man hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung.