K.o.-Tropfen: Doppelt so viele Anzeigen
Die Zahl der Straftaten, die mit k.o.-Tropfen begangen wurden, hat sich von 63 im Jahr 2014 auf 113 im Vorjahr fast verdoppelt. Das gab das Innenministerium auf Anfrage des Team Stronach (TS) bekannt. Erstmals sind Vergewaltigungen das häufigste Delikt (54 Fälle), bisher waren das stets die Raubüberfälle (im Vorjahr 53 Taten). Neu ist auch, dass die Opfer erstmals zunehmend weiblich sind – die Zahl stieg von 19 auf 73, während jene der betäubten Männer fast konstant blieb.
Nachweis schwierig
Das Problem bei den k.o.-Tropfen ist meist der Nachweis: Die Substanzen sind nur kurz im Körper zu finden – oft sind die Polizisten auf Angaben der Opfer angewiesen.
Für Aufsehen sorgte 2006 eine Studie in Großbritannien, für die 120 Betäubte näher untersucht wurden. Dabei zeigte sich, dass 99,2 Prozent Alkohol getrunken hatten. Die heimliche Verabreichung einer k.o.-Substanz wurde gerade einmal in zehn Fällen nachgewiesen. Experten gehen davon aus, dass viele der Opfer mehr oder freiwillig Drogen und Alkohol zu sich genommen haben. Das "British Journal of Criminology" verwies die k.o.-Tropfen sogar ins Reich der Mythen.
Fakt ist, dass solche Substanzen im Internet um wenige Euro bestellt werden können. Sie sind farblos und deshalb auch im Getränk nicht immer wahrnehmbar. Und der Nachweis ist meist nur sechs bis zwölf Stunden nach der Einnahme möglich.