Chronik/Österreich

Internetbetrug: Mit „Gratis-iPhone“ in teure Abofalle gelockt

Im Moment spielt sich ein Großteil des Lebens im Internet ab. Das Bundeskriminalamt (BK) warnt deshalb vor Betrugsmaschen, die sich vor allem über SMS, eMail und soziale Medien abspielen.

Kriminelle bedienen sich derzeit angeblicher Gewinnspiele, um ihren Opfer Geld abzuknöpfen, wie Claus Kahn, Leiter des Büros zur Bekämpfung von Betrug, Fälschung und Wirtschaftskriminalität des BK sagt: „Die Betrüger verwenden dafür oftmals Logos großer, namhafter österreichischer Unternehmen. Man muss sich aber immer klar darüber sein, dass man im Internet prinzipiell nichts geschenkt bekommt.“

Versandkosten als Vorwand

Wie die Kriminellen vorgehen, erklärt Kahn am Fall einer 18-Jährigen. Die Frau hatte auf Facebook an einem angeblichen Gewinnspiel teilgenommen, bei dem ein iPhone 11 Pro zu gewinnen gewesen wäre. Sie wurde aufgefordert, Kontaktdaten und Kontonummer anzugeben, um die Versandkosten von zwei Euro zu begleichen.

Als das Smartphone nicht ankam, bemerkte sie, dass 82 Euro von ihrem Konto abgebucht worden sind. Angeblich hatte sie ein Abo abgeschlossen. „Wenn man Versandkosten oder Ähnliches bezahlen soll, ist das ein Grund, stutzig zu werden. Bemerkt man, dass Geld am Konto fehlt, sollte man sofort die Bank kontaktieren und versuchen, das Geld rückbuchen zu lassen“, sagt Experte Kahn.

Auch Junge betroffen

  • Sind Sie sich bewusst: Keiner will Ihnen im Internet etwas schenken.
  • Die Täter verwenden allseits bekannte und renommierte Unternehmen um mit Ihnen in Kontakt zu treten.
  • Die Täter werden Sie über diverse Kanäle, wie SMS, E-Mail oder Soziale Medien ansprechen.
  • Vertrauen Sie keinen Gewinnspielen, an denen Sie nicht aktiv teilgenommen haben.
  • Suchen Sie im Internet, ob nicht bereits Warnungen vor diesem Gewinnspiel bestehen. Z.B. www.watchlist-internet.at
  • Seien Sie achtsam, wenn Sie aufgrund eines Gewinns Ihre Kontoverbindung oder Ihre Kreditkartendetails bekannt geben sollen.
  • Geben Sie niemals Konto- oder Kreditkarteninformationen im Internet oder via E-Mail bekannt, wenn Sie kein Produkt kaufen oder wissentlich einen Vertrag abschließen
  • Bei Abobeginn oder Rechnungserhalt widersprechen Sie sofort schriftlich.
  • Lassen Sie sich nicht einschüchtern, wenn ihnen mit Anwalt oder Inkassobüro gedroht wird.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage des Bundeskriminalamtes unter http://www.bundeskriminalamt.at oder auf der Facebook-Seite www.facebook.com/bundeskriminalamt.

Am beschriebenen Fall ist zu sehen, dass auch Personen die in das Internetzeitalter geboren wurden, Opfer werden können. Für die technische Umsetzung suchen sich die Täter meistens Helfer aus dem Darknet. Dort können sich Kriminelle Daten, wie eMail-Adressen oder Telefonnummern einfach von anderen kaufen.

Abgesehen von den Gewinnspielen gäbe es laut Kahn derzeit Betrügereien mit angeblichen Postsendungen. Man bekommt eine SMS, dass ein Paket versandt werden soll, es aber zu schwer sei und deshalb zusätzliche Gebühren anfallen würden – und wieder bleibt es nicht bei diesen kleinen Geldbeträgen.

Ein Tipp des Experten ist, im Zweifelsfall Suchmaschinen zu nutzen, um herauszufinden, welchen Gewinnspielen oder Internetseiten man vertrauen kann.