Heuer schon 94 Glücksspieltempel angezeigt
Von Daniel Melcher
Sie sind unscheinbar aber in Hülle und Fülle vorhanden: Betriebe mit illegalen Spielautomaten. Eine parlamentarische Anfragebeantwortung durch Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) legt jetzt die neusten Zahlen vor. So wurden in Österreich bis Juni 94 solcher Lokale angezeigt. Die meisten der Betriebe, die illegal Glücksspielautoamten aufgestellt hatten, waren in Oberösterreich. Dort befand sich jedes dritte der verdächtigen Lokale. An zweiter Stelle rangiert Wien mit 25 Anzeigen. Burgenland und Kärnten bilden das Schlusslicht mit jeweils null Anzeigen.
Vom Finanzministerium heißt es auf Anfrage dazu: „Generell bleibt die Anzahl der Anzeigen stabil, auch die Anzahl der illegalen Lokale sinkt, dank des massiven Kontrolleinsatzes bundesweit gesehen.“ Eine genaue Auswertung, wie viele Automaten sichergestellt wurden, gibt es allerdings noch nicht.
Über 50 Millionen Euro an Strafen
Vergangenes Jahr sind österreichweit 2834 Geräte konfisziert worden. Auch hier führt Oberösterreich die Liste mit 1106 beschlagnahmten Geräten an. Das Bundesland ist quasi das Mekka des illegalen Glückspieles. „Oberösterreich hat traditionell einen großen illegalen Markt aufgewiesen und dabei konnten sich verschiedene Gruppierungen etablieren“, sagt ein Sprecher. Vor allem die beiden Städte Linz (448 Beschlagnahmungen) und Wels (208 Beschlagnahmungen) stechen in der Statistik heraus.
„Wie in anderen Regionen auch, sind Zentralräume besonders beliebt bei illegalen Glücksspielbetrieben, da hier auch die Kundenfrequenz besonders hoch ist und zudem die Anonymität der Stadt das Betreiben begünstigt“, resümiert das Finanzministerium. Die Finanzpolizei kontrollierte vergangenes Jahr österreichweit 1.491 Betriebe wegen dem Verdacht auf illegales Glücksspiel und beschlagnahmte dabei 2.834 Geräte. Insgesamt 52 Millionen Euro an Geldstrafen wurden verhängt. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das eine Steigerung von beinahe 70 Prozent .