Helmpflicht für Helikopter-Insassen gefordert
Für Motorradfahrer ist er vorgeschrieben, auch auf dem Fahrrad gilt für – zumindest junge Biker – mehr oder weniger eine Helmpflicht. Immer mehr Skifahrer sind freiwillig damit unterwegs. Dass der Helm Leben rettet, ist unbestritten. Nun hat die Diskussion auch die Hubschrauber-Insassen erreicht.
Ursache ist der Absturz einer Enstrom-Helikop-ters im April 2014 im Bezirk Gmunden in Oberösterreich. Dieser hätte eigentlich nie starten dürfen, da Genehmigungen fehlten, wie eine nun veröffentlichte Untersuchung der Bundesanstalt für Verkehr ergab, die dem KURIER vorliegt. Aufgrund einer fehlerhaften Tankanzeige bekam der Pilot nicht mit, dass dem Hubschrauber der Treibstoff ausging. Da er zudem zu niedrig flog, konnte der Absturz nicht mehr verhindert werden. Der Pilot starb, zwei Passagiere wurden schwer verletzt, der Helikopter zerstört.
Die Sicherheitsuntersuchungsstelle des Verkehrsministeriums regt in seinen an den Bericht angehängten "Sicherheitsempfehlungen" wegen einer Häufung von schweren Kopfverletzungen bei Hubschrauberabstürzen nun das verpflichtende Tragen von Schutzhelmen an.
Die Austro-Control verweist allerdings auf die internationalen Behörden EASA und IIASA, die dafür zuständig seien. In der Schweiz gibt es die Helm-Debatte bereits seit zehn Jahren, auch dort gab es einen schweren Unfall. Nun könnte neuer Schwung hineinkommen.
Schon jetzt gilt eine Helmpflicht für Einsätze. Bei Polizei oder Rettungsflügen sind sie stets auf dem Kopf, auch um den Funkverkehr zu ermöglichen. Für Patienten der Notarzt-Hubschrauber müsste es aber eine Ausnahme geben, betont der ÖAMTC. Schließlich wäre das Tragen eines Helms bei einigen Verletzungen für die ärztliche Versorgung hinderlich.