Handel mit gestohlenen Kfz-Ersatzteilen
Das Geschäft lief wie geschmiert. In Deutschland, Polen und Italien wurden Autos gestohlen und auseinandergebaut. Die Einzelteile wurden anschließend in ein Lager in die Steiermark geliefert und über eine eigene Internetseite beziehungsweise Verkaufsplattformen – wie willhaben oder eBay – weiterverkauft.
Als der Wert der gestohlenen Fahrzeuge bereits zehn Millionen Euro betragen hatte, schlug die SOKO-Kfz des Innenministeriums zu. Allein 300 Motoren wurden in einer Lagerhalle in der Steiermark sichergestellt.
Doch die Fahnder hatten Pech. Der mutmaßliche Organisator Andreas W. (31) hatte kurz zuvor Besuch von der Finanz erhalten und hatte sich deshalb auf die Philippinen abgesetzt. Von dort rief er nicht nur die Polizei an, um sich über die Schikanen und Beschlagnahmungen zu beschweren, er setzte den Handel sogar fort. "Er hatte einen Strohmann gefunden, der das Geschäft weitergeführt hat", berichtet Andreas Köck von der SOKO dem KURIER. Monatlich soll er Ersatzteile um weitere 100.000 Euro verkauft haben. Er hielt per Mail Kontakt.
Am Meer versteckt
Vor einer Woche spürten ihn die Zielfahnder des Bundeskriminalamtes im Küstenort Subic, knapp 150 Kilometer von der philippinischen Hauptstadt Manila entfernt, auf: W. ließ sich widerstandslos von der lokalen Polizei festnehmen und sitzt dort derzeit in U-Haft. Kurz darauf klickten für seinen Strohmann und eine Verwandte die Handschellen. Weiteres Belastungsmaterial wurde sichergestellt.