Chronik/Österreich

Drama um Feuerwehrmann

Die Sorge ist groß, es sind derzeit aber nur sehr wenige Informationen, die zu Feuerwehrkommandant Gerhard Schnöll nach Anif in Salzburg dringen. "Ich weiß nur, dass unsere Kamerad in einer Spezialklinik in Berlin behandelt wird. Er kämpft dort um sein Leben. Wir alle hoffen, dass er bald wieder gesund wird."

Klaus S., seit vielen Jahren ein Mitglied der Löschkräfte in Anif, wollte helfen, wurde dabei aber selbst schwer verletzt. Das Drama spielte sich in der Nacht auf Donnerstag im Hotel "25hours Altes Hafenamt" in Hamburg ab. Dort wollte der 36-Jährige, der als Außendienstmitarbeiter einer Datenfirma tätig ist, übernachten. Laut den örtlichen Einsatzkräften dürfte S. gegen halb vier Uhr Früh aus dem Schlaf gerissen worden sein, weil er Qualm roch.

Der Salzburger zögerte keine Sekunde, lief ins Erdgeschoß und schnappte sich einen Feuerlöscher. Das Hotel-Restaurant stand bereits lichterloh in Flammen, der engagierte Feuerwehrmann wollte den Brand löschen. "Plötzlich fiel die Tür ins Schloss. Der Mann war in dem verqualmtem Raum gefangen", sagte Werner Nölken von der Feuerwehr Hamburg zum KURIER. Der 36-Jährige dürfte noch versucht haben, telefonisch mit der Feuerwehrzentrale in Kontakt zu treten, um seine bedrohliche Lage zu schildern. Doch er schaffte es nicht mehr, das Restaurant aus eigener Kraft zu verlassen.

Rauchgasvergiftung

Unterdessen eilten 50 Retter zum Ort des Geschehens in der Hafenstadt. Während 61 Hotelgäste von den Angestellten rechtzeitig ins Freie gebracht werden konnten, musste die Feuerwehr den Kameraden aus Österreich aus dem brennenden Gebäude befreien. Der 36-Jährige hatte eine schwere Rauchgasvergiftung erlitten und wurde nach der Erstversorgung in ein Klinikum nach Berlin geflogen. Dort befindet er sich in einer Überdruckkammer, in der der Verletzte in den kommenden Tage behandelt werden muss. "Hier versuchen die Ärzte, das Kohlenmonoxid von den roten Blutkörperchen zu lösen", erklärt Nölken.

Laut dem Hamburger Feuerwehrsprecher konnte der Brand in dem Hotel rasch unter Kontrolle gebracht werden. Die Unterkunft muss aufgrund der Aufräumarbeiten aber einige Wochen geschlossen bleiben.

Brandursache könnte eine vergessene Kerze im Bereich einer Sitzgruppe gewesen sein, heißt es.

Engagiert

Betroffenheit herrscht auch bei den Bergrettern der Ortsstelle Grödig, wo S. ebenfalls seit Jahren aktiv ist. "Klaus ist eines unserer engagiertesten Mitglieder, einer unserer besten Bergretter. Wir können nur das Beste für ihn hoffen", zeigt sich auch Ortsstellenleiter Ernst Schörghofer betroffen.

Die kommenden Tage werden für die Genesung des 36-Jährigen wohl entscheidend sein.