Chronik/Österreich

Dschihad: Prozess in Graz gegen 2 Mädchen

Zwei Schülerinnen im Alter von 15 und 16 Jahren müssen sich am 21. September in Graz wegen der versuchten Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung am Straflandesgericht verantworten. Drei weitere junge Frauen, gegen die wegen des selben Vorwurfs ermittelt wird, sind flüchtig. Zwei von ihnen werden mit europäischem Haftbefehl gesucht, hieß es am Dienstag seitens der Behörden.

Die Mädchen waren im März in U-Haft gekommen, weil sie via Skype Kontakt zu Männern in Syrien gehabt haben sollen und diese offenbar heiraten wollten, um den Dschihad zu unterstützen. Die tschetschenischen Mädchen hatten auch Kontakt zu anderen jungen Frauen, die ähnliche Absichten gehabt haben sollen - darunter auch eine 19-jährige Österreicherin mit tschetschenischem Migrationshintergrund sowie zwei weitere Frauen aus Graz, die nun via Interpol gesucht werden.

Auf Anfrage nach einer der Gesuchten, der russischen Staatsbürgerin Indira T., teilte die russische Botschaft in Wien mit, man habe zu ihr keine Informationen.

Während sich die beiden jüngeren Frauen im September vor dem Richter verantworten müssen, haben sich die drei anderen abgesetzt. Gegen die beiden mit Haftbefehl gesuchten Verdächtigen - sie sind 20 und 21 Jahre alt - wurde vor wenigen Wochen Anklage erhoben, doch am 11. August ging ein Einspruch dagegen ein, weshalb der Akt nun beim Oberlandesgericht Graz liegt. Nach der Anklagen-Zustellung sollen sich die Frauen laut Staatsanwaltschaft Graz Richtung Süden abgesetzt haben. Sie erwartet nun ein zusätzliches Verfahren, weil sie untergetaucht sind.