Die Waldbrandgefahr steigt
Die bereits seit Wochen anhaltende Hitzewelle verursacht eine gefährliche Trockenheit in der Natur: betroffen sind insbesondere Wälder, Hecken oder Büsche. Die Brandgefahr steigt. Präventiv haben viele Forstbetriebe in besonders gefährdeten Gebieten Biotope, Tümpel oder Löschteiche angelegt. Im Ernstfall können so Waldbrände schneller und effizienter gelöscht werden.
Im niederösterreichischen Dreistetten gab es bereits letzten Donnerstag einen Brand auf fünf Hektar Waldfläche. Feuerwehren aus vier verschiedenen Orten mussten zusätzlich zu den ortseigenen Einsatzkräften alarmiert werden. In Kärnten brannte gestern ein Waldstück im Bereich der Hollenburg. Hier wurden ebenfalls die Feuerwehren aus den umliegenden Ortschaften zu Hilfe gerufen.
Maßnahmen
Die Land&Forst Betriebe Österreich und alle Feuerwehren haben bereits im ganzen Land Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet. Es wird an die Bevölkerung appelliert, die vorgegebenen Verhaltensregeln unbedingt einzuhalten: Das Entzünden offenen Feuers, wie Lagerfeuer, Kerzen oder Fackeln ist jedenfalls zu unterlassen. Glasflaschen, Dosen und dergleichen sollen keinesfalls in trockenen Gräsern weggeworfen werden. Durch die Spiegelung oder Bündelung des Sonnenlichts kann bereits ein kleiner Funke dörre Pflanzen entzünden. Autos mit heißen Auspuffanlagen sollen nicht an Waldwegen abgestellt werden.
Verordnungen
In Wien und Innsbruck wurden bereits Grillverbote an öffentlichen, waldnahen Gebieten und sogar privaten Plätzen ausgesprochen. St. Pölten hat Verordnungen erlassen, welche jegliches Entzünden von offenem Feuer und vor allem das Rauchen untersagen. Übertretungen dieser Verbote können teuer werden. Es drohen Geldstrafen bis zu 7270 Euro oder auch Freiheitsstrafen.
Im Flachgau, Lungau, sowie auf allen Waldflächen der Stadt Salzburg und den angrenzenden Flächen, aus denen durch Funkenflug Brände ausgelöst werden können, wurden ebenfalls ähnliche Verbote angeordnet. Hier drohen Geldbußen bis zu 7720 Euro laut Forstgesetz.
Wer einen Brand beziehungsweise Rauch entdeckt, sollte sofort die Feuerwehr unter 122 verständigen. Wichtig ist die Einhaltung eines Sicherheitsabstandes während man auf das Eintreffen der Einsatzkräfte wartet.
HitzeschutzpläneIn Kärnten tritt heuer erstmals der Hitzeschutzplan des Landes in Kraft. Hitzewellen können besonders für alte und kranke Menschen lebensbedrohlich sein. Die Warnstufe wird ausgerufen, wenn die Prognose an drei Tagen über 31 Grad Celsius in Verbindung mit einer Luftfeuchtigkeit von über 60 Grad voraussagt. Dann werden von dem Hitzewarnsystem vor allem Altersheime, Krankenhäuser, Kinderbetreuungsstätten, mobile Dienste sowie Freiwilligen- und Blaulichtorganisationen erfasst, um sich zeitgerecht auf die besonderen Anforderungen einzustellen und vorzusorgen. Dazu zählen etwa ausreichend Personal, Wasservorrat, Kühlung für Räumlichkeiten, Schattenspender und Ähnliches.
In der Steiermark gilt der Hitzeschutzplan schon den dritten Sommer, die Warnstufe wurde bisher sechs Mal ausgerufen. Diesmal sollen die Tropen-Temperaturen bis einschließlich Montag anhalten.