Chronik/Österreich

Bub nach Neonazi-Attacke verängstigt

Die Vorwürfe, die ein Vater aus Mürzzuschlag gegen die Polizei erhebt, nachdem er und seine Söhne Opfer einer Prügel-Attacke geworden waren, schlugen in den Medien hohe Wellen. In der Nacht auf Montag gerieten Herbert Zeilbauer und seine Söhne Fabian (9) und Daniel (7) in einem Lokal einem offenbar betrunkenen Mann in die Quere. Er ging auf die Familie los, soll nationalsozialistische Parolen gerufen haben und sich äußerst aggressiv verhalten haben. Der mutmaßliche Neonazi verpasste Daniel einen Schlag ins Genick und ging auch auf den Vater los. Die Polizei habe laut Zeilbauer falsch reagiert und nicht die Rettung gerufen, obwohl Daniel und auch er selbst, verletzt waren. Von der Polizei hieß es zunächst, Zeilbauer habe gar nicht um Hilfe gebeten.

Daniel wurde von seinem Vater selbst ins Spital gebracht, musste wegen der Schmerzen im Genick auch im Krankenhaus bleiben. Am gestrigen Donnerstag hätte der Bub schließlich vor der Polizei aussagen sollen . Doch dort sind er und seine Mutter nicht erschienen. "Ich habe auch angerufen und darum gebeten, es zu verschieben", erklärt Anita Zeilbauer, "er hat noch zu viel Angst, soll sich erst beruhigen."

Seitens der Polizei will man den Fall jetzt unter die Lupe nehmen, bestätigte der Amtsdirektor der Landespolizei Steiermark, Maximilian Ulrich, dem KURIER. Alle Beteiligten werden jetzt erneut und ausführlicher zu den Vorfällen befragt.

Der Vater will am Samstag eine Aussage machen. Eine wichtige Zeugin ist auch die Gastwirtin, die die Attacke mitverfolgte. "Sollten wir auch nur den geringsten Verdacht haben, dass die Vorwürfe des Vaters gerechtfertigt sind, dann werden wir natürlich diesbezüglich ermitteln", so Ulrich.