Chronik/Österreich

Aufregung um Maibäume in OÖ und Kärnten

Aufregung gibt es in Kärnten und Linz um einen gefällten bzw. einen gestohlenen Maibaum. In Reißeck (Bezirk Spittal) hat eine nächtliche Maibaum-Fällaktion drei Männern Anzeigen wegen schwerer Sachbeschädigung und Gemeingefährdung eingebracht. Der mit einer Kettensäge gefällte Stamm fiel nämlich "falsch" um, wie ein Verdächtiger laut Polizei sagte, und stürzte auf eine Stromleitung und ein Wohnhaus. Es brauchte einen Ladekran, um den Maibaum zu entfernen.

Zeugenaussagen brachten die Ermittler auf die Spur der flüchtigen Verdächtigen. Es handelt sich um einen 23-Jährigen aus Rangersdorf, einen 34 Jahre alten Wiener sowie einen 21 Jahre alten Flattacher. Nach anfänglichem Leugnen gestand der 23-Jährige die Tat.

FPÖ: Politiker sollen Maibaum bewachen

Auch den Linzern ist ihr Maibaum abhandengekommen. Eine Abordnung der Feuerwehr Neufelden hat ihn mit reiner Muskelkraft aus seiner Verankerung gehoben und mitgenommen. Die Lösegeldforderung: Bier und Jause. FPÖ-Sicherheitsstadtrat Detlef Wimmer ortet ein "Sicherheitsdefizit" und schlägt vor, dass künftig in den ersten drei Nächten Stadtpolitiker beim Bewachen helfen.

Auch in anderen Orten Oberösterreichs gab es Brauchtums-Zwischenfälle: In Hohenzell brach der Maibaum beim Aufstellen entzwei, in Freistadt knickte der Wipfel ab, und ein neuer Baum musste her. In der Ortschaft Rindbach in Ebensee hatten Unbekannte den Stamm bereits vor dem Aufstellen in zwei Teile zersägt. Das verstößt klar gegen die Brauchtumsregeln und sorgte nicht nur für Empörung bei der Bevölkerung, sondern auch für polizeiliche Ermittlungen wegen Sachbeschädigung. Eine heiße Spur gab es am Donnerstag aber noch nicht.

Um derartige Missachtungen der Sitten zu vermeiden, hat die oberösterreichische Landjugend eine digitale Maibaumkarte online gestellt (Website). Sie gibt Auskunft darüber, wie unterschiedlich die Regeln in den einzelnen Gemeinden und Ortschaften gehandhabt werden.