Angebliches Fake-Gewinnspiel als "Belastung" für die ÖVP
Nach dem Wirbel um ein angebliches "Fake"-Gewinnspiel des ÖVP-Nationalratsabgeordneten Dominik Schrott scheint der Druck auch innerparteilich zu wachsen. Sollten die Anschuldigungen stimmen, dann müsse Schrott persönliche Konsequenzen ziehen, sagte der schwarze Tiroler Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Bodenseer am Mittwoch im APA-Gespräch.
Die Causa sei ohne Zweifel eine "Belastung" für die ÖVP. "Das schaut nicht gut aus", so . Der Wirtschaftskammerchef stieß sich auch an der bisherigen Rechtfertigungslinie Schrotts. Dieser habe bisher nur "fadenscheinige Argumente" vorgebracht. "Das gehört genau geklärt, alles auf den Tisch", forderte Bodenseer.
Es gebe "kein gutes Bild ab", wenn der Verdacht im Raum stehe, dass sich ein Politiker ein Mandat durch "Unregelmäßigkeiten und Spitzfindigkeiten" erkämpft habe, schoss der Wirtschaftskammerchef scharf gegen seinen Parteikollegen. Und Bodenseer sah auch die Landespartei, was die Zukunft Schrotts anbelangt, in der Pflicht: Letztlich werde sich auch der Landesparteivorstand und Parteichef LH Günther Platter mit der Causa befassen müssen.
Kurz: "Sehr unehrlich gewesen"
ÖVP-Chef Sebastian Kurz sieht offenbar keine Notwendigkeit für weitere Konsequenzen. "Das ist sehr unehrlich gewesen, was hier stattgefunden hat", meinte Kurz zwar nach dem Ministerrat am Mittwoch. Gleichzeitig erklärte er, es sei "richtig" gewesen, dass Schrott "schnell reagiert" habe.
Kurz verwies darauf, dass Schrott seinen parlamentarischen Mitarbeiter gekündigt und die Zusammenarbeit mit seiner PR-Agentur beendet habe. Der betroffene parlamentarische Mitarbeiter ist Geschäftsführer der Agentur, die Schrott für die Aktion verantwortlich macht - und bei der der nunmehrige Abgeordnete bis Ende Oktober 2017, also bis nach der Nationalratswahl, angestellt war.