56-jähriger Neo-Bademeister rettete das Leben eines dreijährigen Mädchens
Von Thomas Martinz
Er hat jahrelang am Bau gearbeitet, sattelte auf Fahrlehrer um und entschied sich als 54-Jähriger für eine neue Ausbildung sowie einen Berufswechsel: Eine kluge Entscheidung, denn als Bademeister wurde Wolfgang Schmölzer zum Lebensretter. Er konnte ein dreijähriges Mädchen wiederbeleben, das einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitten hatte, nachdem es in der Villacher "Kärnten Therme" am Fliesenboden ausgerutscht und mit dem Kopf aufgeschlagen war.
Zugetragen hat sich der Vorfall am Sonntagabend. "Ich hatte Rutschendienst, als ich bei der Grotte plötzlich Hilferufe hörte. Dort traf ich eine Frau mit einem kleinen Kind in den Armen an. Ich kontrollierte Puls und Atmung des Mädchens – nichts", erzählt Schmölzer.
Er begann geistesgegenwärtig mit Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzmassage. "Das Mädchen war schon blau angelaufen. Plötzlich bewegte sich der Brustkorb und die Kleine kam zu sich." Schließlich kümmerten sich die inzwischen eingetroffenen Rettungskräfte um die Versorgung. Es stellte sich heraus, dass es sich um ein dreijähriges Mädchen aus Italien handelt, das mit ihren Eltern die Therme besuchte.
Das Kind wurde ins Landeskrankenhaus Villach transportiert, wo es über Nacht auf der Intensivstation beobachtet wurde. "Montagfrüh konnte es auf die Normalstation verlegt werden", sagt Kerstin Wrussnig, Pressesprecherin der Landeskrankenhäuser.