Chronik/Österreich

50 Schwerpunktaktionen gegen Drogenkriminalität pro Monat

13 Drogentote zählte Kärnten im laufenden Jahr, als Innenminister Herbert Kickl ( FPÖ) am 22. August 2018 eine Weisung an die Landespolizeidirektion Kärnten erteilte, wonach diese den Kampf gegen die Drogenkriminalität verstärken möge.

Als die Exekutive am gestrigen Dienstag ihr Maßnahmenpaket präsentierte, waren bereits 20 Drogentote zu beklagen. Nun würde die Zahl der Suchtgiftermittler in den Bezirken temporär aufgestockt. Es habe sich nämlich gezeigt, dass sich die Suchtmittelkriminalität nicht mehr auf die Ballungszentren beschränke, sondern auch in ländlichen Regionen auftrete, heißt es vonseiten der Exekutive. Konkret kündigte die Polizei in der Szene und an den Grenzen zu Italien und Slowenien rund 50 gezielte Schwerpunktaktionen pro Monat an. Sie würden „unterschiedlichster Natur, aber alle ausgerichtet auf die Bekämpfung der Suchtmittelkriminalität“ sein.

Neben der personellen Aufstockung sollen die Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) und die fremden- und grenzpolizeiliche Einheit PUMA eingebunden werden. Die Polizei möchte verstärkt auf Kooperationen mit der Finanzpolizei, der Zollfahndung und mit dem Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl setzen.

Bei der in Auftrag gegebenen Untersuchung der Todesfälle im Drogenmilieu wurde indes Überraschendes erkannt: „In fast allen Todesfällen wurde eine Mischintoxikation, also eine gemeinsame Einnahme verschiedener illegaler und legaler Substanzen festgestellt“, sagt Polizeisprecher Mario Nemetz. Die kriminalpolizeiliche Arbeit werde sich daher auf das gesamte Spektrum von Suchtmitteln konzentrieren, also auch auf „weiche“ Drogen wie Cannabis oder rezeptpflichtige Drogenersatzstoffe.

THOMAS MARTINZ