Chronik/Oberösterreich

Weiße Möwe greift die Stadt Wels neuerlich an

Nur wenige Stunden, nachdem der Welser Gemeinderat mehrheitlich Maßnahmen gegen den Fluglärm durch Fallschirmspringer beschlossen hatte, ging gestern der Fliegerverein Weiße Möwe in die Offensive. Bei einer Pressekonferenz erhob er Vorwürfe gegen die Kommune. Die Pläne der Stadt Wels zu einem Betriebsbaugebiet am Gelände des Flugplatzes lehnt der Flugklub vehement ab.

"Wir haben bereits vor eineinhalb Jahren bei der Bundesimmobiliengesellschaft BIG einen eigenen Vorschlag über das Gebiet eingereicht, bis heute gibt es keine Reaktion", ärgert sich Wolf Ruzicka, Pressesprecher der Weißen Möwe. Das Industriegelände, wie es derzeit geplant ist, würde die Flugsicherheit gefährden, heißt es beim Verein. Nach dem Plan der Hobbypiloten sollte der Flugplatz weiter nach Norden wandern.

"Die BIG hat uns darüber informiert. Dabei wäre aber ein bedeutender Teil im Naturschutzgebiet betroffen", widerspricht Bürgermeister Peter Koits (SP). Außerdem würde das Areal näher an Wohnhäuser heranrücken. "Die BIG und die Stadt Wels haben deshalb den Vorschlag abgelehnt und das weiß die Weiße Möwe auch."

Weiters wirft der Verein der Stadt vor, sie würde bei Zahlungen säumig sein. "Wir mussten Reparaturen am Dach des Hangars im vergangenen Winter selbst zahlen, obwohl die Stadt Wels unser Vermieter und dafür zuständig ist", sagt Ruzicka. Klagen würden bereits laufen. "Nach unserem Vertrag mit der Weißen Möwe sind sämtliche Arbeiten von der Stadt Wels in Auftrag zu geben. Wenn der Verein das von sich aus macht, ist das sein eigenes Risiko", entgegnet Koits.