Wehen im Zug: Mutter und Säugling heimgeholt
Von Jürgen Pachner
Wir sind überglücklich, dass wir jetzt beide – die Corinna und dern Emil – bei uns in der Nähe haben“, sagt Wilfried I. aus St. Martin im Innkreis, OÖ. Dass seine 28-jährige Tochter Corinna und sein dreieinhalb Wochen alter Enkel nun im Krankenhaus Ried betreut werden können, ist dem ÖAMTC zu verdanken, der beide einfliegen ließ. Mutter und Sohn wurden am Dienstag aus Deutschland in die Heimat überstellt. Der äußerst heikle Heimtransport verlief ohne Probleme.
„Sie haben den Flug gut überstanden – der Emil hat die Reise in einem Inkubator mitgemacht“, erzählt Vater Wolfgang K., der in den vergangenen Wochen um die Gesundheit des Sohnes bangen musste. Die Vorgeschichte: Corinna I. wollte Mitte Februar mit drei Freundinnen einen Shoppingtrip nach Berlin unternehmen. Während der Zugfahrt setzten bei der Inniviertlerin, die in der 29. Woche schwanger war, plötzlich Wehen ein. Ihr Glück war, dass eine Gynäkologin zufällig im Zug saß und sofort Erste Hilfe leistete. „Das war schon eine gefährliche Situation“, betont Großvater Wilfried I.
Am Bahnhof Berlin-Südkreuz musste der Zug einen Notaufenthalt einen. Die 28-Jährige wurde ins Krankenhaus St. Joseph gebracht, wo die junge Frau mit Hilfe eines Kaiserschnitts einen Buben zur Welt brachte.
Der kleine Emil hatte bei seiner Geburt aber nur 1235 Gramm und war 40 cm groß. Den Ärzten gelang es, den um elf Wochen zu früh zur Welt gekommenen Säugling am Leben zu erhalten. „Wir hatten natürlich große Sorge“, sagt Wilfried I., der mit seiner Frau eine Woche lang in die deutsche Haupstadt fuhr. Auch Wolfgang K. leistete Emil und Corinna tagelang im St. Joseph-Krankenhaus Beistand. „Es hat sich alles gut entwickelt.“
Nach dreieinhalb Wochen Berlin-Aufenthalt war der Kleine schließlich so weit stabilisiert, dass er und seine Mutter am Dienstag mit dem Ambulanzflugzeug nach Österreich überstellt werden konnten. Die Kosten in Höhe von 7000 Euro übernimmt zur Gänze die Schutzbrief-Nothilfe des ÖAMTC.