Chronik/Oberösterreich

Ein Stimmzettel ist kein Lottoschein

Es sind genau noch sechs Wochen bis zu den Gemeinderats- und Landtagswahlen im Herbst. Am 26. September entscheiden wir alle gemeinsam darüber, wer in den kommenden Jahren die politischen Entscheidungen treffen wird. Deswegen ist es verantwortungsvoll, sich diese Kreuzerl gut zu überlegen. Es mag banal klingen, aber als Entscheidungshilfe tut sich die gute, alte Plus-Minus-Liste hervor. Wer aufschreibt, was passt und was stört, hat die Argumente vor Augen.

Vielleicht findet sich ja der eine oder die andere in folgender Wählerinnen- und Wählertypologie wieder: Da gibt es die, denen die „richtige“ Partei in die Wiege gelegt wurde. Was Oma und Opa damals wählten, wird heute für mich noch immer gut genug sein, lautet das Credo. Am anderen Ende des Spektrums bewegen sich jene, die sich erst in der Wahlkabine festlegen, und zwar nach Kriterien, die sie wohl nicht mal einer Eintagsfliege plausibel erläutern könnten. Die Frustrierten wollen mit ihrem Fernbleiben Protest signalisieren. Und die Gefrusteten wählen dieses Mal ganz bewusst gegen ihre Überzeugungen, nach dem Motto: Denen werden wir es zeigen!

Viele Jahrhunderte lang haben Menschen für das allgemeine Wahlrecht gekämpft. Da ist es nur respektvoll, sich diese Entscheidung gut und rational zu überlegen. Ein Stimmzettel ist kein Lottoschein!