Vorerst kein Ersatz für Luchs Juro
Obwohl die Luchsweibchen Kora und Freia derzeit im besten fortpflanzungsfähigen Alter sind, dürfte es bei den Luchsen im Nationalpark Kalkalpen heuer keinen Nachwuchs geben. Der Grund ist akuter Männermangel: Von Luchs Juro, der Ende 2011 ausgesetzt wurde und seither mehrere Nachkommen zeugte, gibt es seit dem Sommer des Vorjahres kein Lebenszeichen mehr – der KURIER berichtete. Neben Juro gelten auch zwei andere Kuder (männlicher Luchs, Anm.), Pankraz und Altluchs Klaus, als verschollen.
Am Dienstag hat die Arbeitsgruppe Luchs Kalkalpen (Luka) entschieden, vorerst keinen neuen Kuder im Nationalpark auszusetzen. "Es besteht noch eine geringe Chance, dass Juro doch wieder auftaucht oder sich ein anderes Männchen mit den beiden Katzen paart", argumentiert Christopher Böck, Geschäftsführer des Landesjagdverbands. Ein Kuder könne theoretisch auch aus der Steiermark bzw. aus dem Waldviertel oder Mühlviertel zuwandern. Korridore für die Wildkatzen wären vorhanden und eine Blutauffrischung auf diesem Wege ohnehin wünschenswert.
Gibt es bis zum Juli keinen sicheren Nachweis für ein Luchsmännchen im Nationalpark, soll aber rechtzeitig vor der Paarungszeit im Frühjahr 2015 nachbesetzt werden.