Vandalenakte in Kapellen: Religiöser Wahn als Motiv?
Die Vandalenakte in mehreren Kapellen im Bezirk Braunau im Innviertel stellen die oberösterreichische Polizei vor schwierige Ermittlungen. Die Tatorte sind abgelegen und man ist auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Für Günter Schiefegger vom Bezirkspolizeikommando Braunau könnte das Motiv in religiösem Wahn liegen. "Das kann ein Katholik genauso sein wie ein Muslim", sagte er gegenüber der APA.
Schaden von 30.000 Euro
In den vergangenen Tagen wüteten der oder die Unbekannten in vier Kapellen - zwei in Braunau, je eine in St. Radegund und Auerbach - sowie im sogenannten Probstgarten in Mattighofen. Der materielle Schaden beträgt insgesamt rund 30.000 Euro, der ideelle sei wohl weit schlimmer, meinte Schiefegger.
Aus den Pilgerstätten wurden Bilder, Gebetsbücher und Holzgegenstände entwendet und verbrannt. Eine Statue der Heiligen Barbara wurde geköpft, ein hölzerner Christus vom Kreuz gerissen und gestohlen. Im Probstgarten nahm jemand eine Axt aus einer Kiste und hackte damit auf einen Baum ein. Ob es sich um einen oder mehrere Täter handelt ist unklar, ebenso das Motiv. "Wir ermitteln in alle Richtungen", erklärte Schiefmüller, es könnte aber durchaus "in Richtung religiöser Wahn" gehen.
Erschwerte Ermittlungen
Die Kapellen sind zum Teil sehr abgelegen, man müsse gute Ortskenntnis besitzen, um sie zu finden, und mobil sein, sagte Schiefmüller. Die einsame Lage der Tatorte erschwert aber auch die Ermittlungen. Zeugenhinweise tröpfeln nur spärlich ein. Der Kriminalist hofft darauf, dass jemand ein verdächtiges Auto gesehen - oder sich sogar ein Kennzeichen notiert - hat. Hinweise werden an die Polizeiinspektion Braunau am Inn unter der Telefonnummer 059133/4200-100 erbeten.