Chronik/Oberösterreich

Umstrittenes Hotelprojekt "Lacus Felix": Gemeinde muss mit Familie verhandeln

Für das umstrittene Seehotel-Projekt "Lacus Felix" am Traunsee, OÖ, in Gmunden heißt es zurück an den Start. Am Freitag hat die Gemeinde das 11.000 Quadratmeter große Seebahnhofareal, wo das seit zehn Jahren geplante Hotel entstehen hätte sollen, von der Familie Asamer zurückgekauft. "Der Kaufpreis von einer Million Euro wurde bereits überwiesen", erklärt Bürgermeister Heinz Köppl (ÖVP). Die Gemeinde muss jetzt bestimmte Dinge klären. Will sie das ursprüngliche Hotelprojekt selbst durchziehen, muss sie in jedem Fall mit der Familie Asamer verhandeln. Denn ihr gehört das Grundstück des früheren Parkhotels, wo im Rahmen des Projekts Wohnungen entstehen hätten sollen, die wiederum "Lacus Felix" querfinanzieren. Sowohl ÖVP als auch SPÖ können sich aber auch ein Projekt vorstellen, das ausschließlich auf der Fläche des Parkhotels entsteht.

Die Sache ist verzwickt. Denn Asamer wiederum könnte den aktuellen Rückkauf des Seebahnhofareals juristisch anfechten. "Ich glaube nicht, dass wir geklagt werden, Asamer braucht uns", meint Köppl. Für ihn hagelte es nach der entscheidenden Gemeinderatssitzung, bei der eine breite Mehrheit für den Rückkauf stimmte, am Donnerstag harsche Kritik. Denn er erfuhr bereits Mitte August, dass die Asamer-Hotelgesellschaften zuvor liquidiert worden waren – setzte die anderen Parteien aber nicht in Kenntnis.

"Das ist ungeheuerlich und wird ein juristisches Nachspiel haben", schäumt Vizebürgermeister Christian Dickinger (SPÖ). Laut Köppl hingegen hätte die Liquidierung für einen Rückkauf der Gemeinde keine Bedeutung gehabt.