Umstrittenes Altstadt-Lokal sperrte zu
Von Jürgen Pachner
Nach der lebensbedrohlichen Attacke auf einen 27-jährigen Kellner des Linzer Altstadtlokals Barok Belgie im Oktober kamen die Betreiber des benachbarten "Café Corretto" stark unter Beschuss. Der Arbeitgeber des Verletzten, dem mit einem Glas der Hals aufgeschlitzt wurde, behauptete, der Täter sei Gast des Corretto gewesen. Dort und in einer anderen Bar werde ständig mit Drogen gehandelt, sodass es in der Altstadt immer wieder zu massiven Konflikten komme.
Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) berief einen Runden Tisch mit Vertretern der Gewerbebehörde, der Bezirksverwaltung und der Polizei ein. Resümee des Treffens: Die beiden "schwarzen Schafe" unter den Lokalen gehörten zugesperrt. Rechtliche Hebel würden geprüft.
Frankie Remias, Betreiber des Café Corretto", kündigte an, einem juristischen Kampf aus dem Weg gehen zu wollen und in etwa acht Monaten freiwillig aufzuhören. Doch völlig überraschend hat er das Lokal nun bereits am Sonntag vorzeitig gesperrt.
"Wir haben uns aus persönlichen Motiven dazu entschlossen, der Zeitpunkt ist für alle ideal – wir wollten aufhören, wenn es am schönsten ist", sagt Frankie Remias. Er sei 68 Jahre alt und wolle sich endlich mehr als nur eine Woche Urlaub gönnen. Auch sein Sohn, der 26 Jahre im Corretto gearbeitet hat, möchte nicht mehr: "Personal und Gäste sind am Sonntag informiert worden."
Er scheide nun zwar mit Wehmut, blicke aber optimistisch in Zukunft: "In meinem Leben hat sich immer alles verbessert, wenn ich etwas beendet hab’."