Chronik/Oberösterreich

"Tue mir schwer, in den Alltag zurückzufinden"

Gerlinde Kaltenbrunner hat als erste Frau alle Achttausender bezwungen - ohne künstlichen Sauerstoff. Jetzt wird die 40-Jährige herumgereicht: Gestern PR-Termin bei Sponsor VKB-Bank, heute Abend Vortrag im Linzer Elisabethinen-Spital, Donnerstag Empfang bei Bundespräsident Heinz Fischer, Freitag Ehrung in ihrer Heimatgemeinde Spital am Pyhrn (15.30 Uhr).

KURIER: Frau Kaltenbrunner, was ist anstrengender: Einen Achttausender zu besteigen oder von einer Ehrung zu anderen herumgereicht zu werden?
Gerlinde Kaltenbrunner: (lacht) Ehrungen gehören dazu, sie stören mich nicht. Was ich jetzt sehr gern mache, sind Vorträge. Da kann ich wieder in die Welt der hohen Berge eintauchen.

Wie lange haben Sie gebraucht, um nach dem Gipfelsieg am K2 ins normale Leben zurückzukehren?
Soll ich Ihnen etwas verraten: Ich bin noch immer nicht so richtig in der Gegenwart angekommen. Ich tue mir schwer, in den Alltag zurückzufinden.

Was bedeutet eigentlich Gefahr für Sie?
Außenstehende glauben immer, ich setze mich beim Bergsteigen großer Gefahr aus. Das sehe ich nicht so. Ich gehe Risiken so weit wie möglich aus dem Weg.

Haben Sie sich vom K2 ein Souvenir als Erinnerung mitgenommen?
Ich nehme mir von allen Bergen, die ich bestiegen habe, Steine mit. Beim K2 war das nicht einfach. Der Gipfel ist völlig eis- und schneebedeckt. Erst beim Abstieg, so auf 8000 Metern, habe ich ein paar Steine eingepackt.

Verraten Sie uns bitte, wie sich ein Bergsteiger auf 8000 Metern ernährt.
Kurz vor dem Gipfel des K2 hab' ich Basmatireis mit Basilikum gegessen. Das war gefriergetrocknete Kost aus Norwegen. Wichtiger ist aber das Trinken. Mein Körper braucht auf dieser Höhe pro Tag sechs Liter Flüssigkeit.
Haben Sie schon Pläne für die Zukunft?
Ja, mein Mann Ralf und ich wollen den 7952 Meter hohen Gyachung Kang im Himalaya besteigen. Außerdem wollen wir einen Bildband herausbringen. Mit vielen Fotos und wenig Text