Chronik/Oberösterreich

Tonnen illegaler Feuerwerkskörper in Lagerhalle entdeckt

"Ein Funkenflug hätte genügt, um eine Explosion auszulösen, bei der die Lagerhalle zerstört worden wäre. Es hätte Tote geben können", sagt Kurt Schneider, Sprengstoff-Experte des Innenministeriums. Beamte der Polizei sowie der Bezirkshauptmannschaft Wels-Land machten am Montag in einem ehemaligen Lagerhaus in Bad Wimsbach, OÖ, einen Fund, mit dem sie in dieser Dimension nicht gerechnet hatten.

"Wir sind auf mehrere Tonnen illegal gelagerte Pyrotechnik gestoßen", erzählt Schneider über den nicht ungefährlichen Fund. Insgesamt konnten fast 90 Schachteln mit Feuerwerkskörpern der Klassen P3 und P4 sowie rund 70 Paletten der Klassen P1 und P2 sichergestellt werden. Für den Abtransport wurde das Bundesheer zur Unterstützung gerufen, die Pyrotechnik musste in Spezialfahrzeugen weggebracht werden. "Wir sind in den Morgenstunden hingekommen und hatten bis spätabends zu tun", sagt Schneider.

Die Feuerwerkskörper gehörten einem 38-Jährigen aus Brunnberg, der sie ohne Bewilligung zwischengelagert hatte, um sie Ende Dezember auf Dutzenden Silvesterständen gewinnträchtig zu verkaufen. Böller und Feuerwerkskörper lagerten ohne Sicherheitsvorkehrung in der Halle neben den Waren von anderen Firmen.

Entsetzt

"Gott sei Dank ist nichts passiert, da hätten schon die Trümmer herumfliegen können", ist der 70-jährige Nachbar Friedrich Krumphuber, dessen Haus nur durch einen Fußballplatz von der Lagerhalle getrennt ist, entsetzt. Er verweist darauf, dass auch der Schulweg direkt an dem Gebäude vorbeiführt. "Am Ende der Straße befindet sich die Volksschule."

Auch eine andere Nachbarin zeigt sich über die Nachricht vom Fund schockiert. Die Frau wohnt neben dem Gebäude, nur eine Bahntrasse liegt dazwischen: "Man denkt schon nach, was alles passieren kann, weil man nicht weiß, was das im Ernstfall für Auswirkungen auf uns gehabt hätte."