Chronik/Oberösterreich

Testregion für autonomes Fahren vor Start

Top-Manager aus der Auto- und Speditionssparte beobachteten gestern über Bildschirme im Verwaltungsgebäude die ersten Testfahrten eines Selbstfahrer-Traktors beim Containerterminal im oberösterreichischen Teil des Ennshafens. Mit fünf Kameras und einem Infrarot-Scanner bestückt kurvte im Freigelände ein in der niederösterreichischen Nachbarstadt St. Valentin gefertigter Steyr-Traktor auf dem vom Computer vorgegeben Parcours. Der Fahrer in der Traktorkabine musste aus Sicherheitsgründen dabei sein, gesteuert wurde das Fahrzeug über seine Computerprogramme.

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Alle bedeutenden heimischen Fahrzeugproduzenten und Logistikfirmen sind in das vom Land Oberösterreich vorangetriebene Projekt "Digi-Trans" eingebunden. Das Projekt wird von einem Kernkonsortium rund um den oö. Automobil-Cluster mit 260 Betrieben getragen. Anfang 2018 soll mit Förderung des Bundes in OÖ eine Testregion für autonome Nutzfahrzeuge auf Betriebs- und Verladearealen eingerichtet werden. Das Projektvolumen beträgt zehn Millionen Euro. 50 Prozent erhoffen die Planer über eine Projektausschreibung durch das Verkehrsministerium, die andere Hälfte bringen die Digi-Trans-Partner auf. Für den Standort Oberösterreich ist das Projekt ein wichtiger Schritt zur Digitalisierung des Güterverkehrs, den wir anderen Regionen bereits voraus sind, erklärte Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl. Im Logistikbereich erhoffen die Firmen durch autonom fahrende Transporter Einsparungen auf verschiedensten Ebenen. Mit der Konzentration auf den Nutzfahrzeugbereich habe OÖ in Europa ein Alleinstellungsmerkmal, weil sich die Selbstfahr-Innovationen der Autokonzerne hauptsächlich auf den Pkw-Bereich konzentrieren, sagte Wolfgang Komatz, der Leiter des Automobilclusters.