Jährlich 40 Tonnen Plastik in der Donau
Die Verschmutzung durch Mikroplastik, also Kunststoffteilchen, die kleiner als fünf Millimeter sind, ist nicht nur in den Weltmeeren ein Umweltproblem. Auch die größeren Flüsse sind zunehmend durch Plastik verschmutzt.
Das bestätigt nun auch eine Untersuchung der österreichischen Donau im Auftrag des Umweltbundesamts. Um genau feststellen zu können, wie viel Plastik der Strom durch Österreich befördert, haben Wissenschaftler im Sommer des Vorjahres 300 Proben entnommen. Dazu wurden in Aschach im Bezirk Eferding (OÖ) und in Hainburg (NÖ) Netze in die Donau eingebracht. Nach Plastik gefischt wurde sowohl am Ufer als auch in der Mitte des Stroms sowie in unterschiedlichen Wassertiefen.
Das Ergebnis: Ja nach Wasserstand transportiert die Donau zwischen 25 und 145 Kilogramm Plastik pro Tag. Die Jahresfracht am Messpunkt Hainburg beträgt geschätzte 40 Tonnen Kunststoffe, die dann nach Ungarn und weiter bis ins Schwarze Meer gelangen.
Diffuse Quellen
Woher das Plastik kommt, ist nicht leicht nachzuverfolgen. 87 Prozent stammen aus "diffusen" Quellen, wie weggeworfenen Gebrauchsgütern, Folien, Fasern oder geschäumtem Kunststoff. Beim Rest dürfte es sich großteils um Rückstände von Produktions- und Verarbeitungsbetrieben handeln.
Wegen der Netzgröße nicht erfasst wurden Plastikteilchen, die kleiner als 0,5 Millimeter sind. Sie sind vor allem in Kosmetika, Duschgels und Zahnpasten enthalten, entstehen aber auch, wenn sich anfangs größere Kunststoffteilchen durch den Einfluss von Wellenbewegungen und UV-Strahlung zersetzen.
Die gute Nachricht: Die Darminhalte von 30 Donaufischen, 27 Barben und drei Aiteln, zeigten bei einer mikroskopischen Untersuchung keinerlei Plastikrückstände.
Dass die Kunststoffe in der Donau dennoch allgegenwärtig sind, beweist eine Studie der Uni Wien aus dem März 2014: Zwischen Wien und Bratislava wurden damals mehr Plastikteilchen als Fischlarven aus dem Wasser gefischt.