Segler fand Bewusstlosen in drei Meter Tiefe im Traunsee
Von Jürgen Pachner
Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort – fünf Minuten später hätte es für den Mann keine Überlebenschance mehr gegeben", sagt Lebensretter Alexander Hocheneder. Der 21-Jährige konnte im Traunsee einen Rumänen aus dem Wasser fischen, der bereits bewusstlos auf dem Seegrund lag. "Ich bin froh, dass ich so reagiert hab’ und das Ganze so ausgegangen ist", betont der junge Mann.
Hocheneders Familie hat in Altmünster ein Segelboot, das bei einer Boje verankert ist. Als er am Donnerstagnachmittag von der Esplanade zum Schiff paddelte, fiel ihm 150 Meter vom Ufer entfernt ein aufblasbares Floß mit drei Personen auf. Es handelte sich bei ihnenum einen 20-jährigen Rumänen, der mit einem 43-Jährigen aus Traun und dessen 20-jährigen Linzer Freundin auf der mobilen Plattform hinaus schwamm. Alle drei konnten jedoch kaum bzw. nicht schwimmen.
"Ich hab’ unser Boot segelfertig gemacht. Bei einem Blick aus der Kajüte ist mir aufgefallen, dass nur noch zwei Leute am Floß waren." Die beiden seien plötzlich sehr hektisch geworden, hätten gewunken und geschrien.
Regungslos am Grund
"Ich hab’ nur die Worte ,Help, Help’ verstanden, bin über die Reling gesprungen und hingeschwommen", sagt Hochenender. Ihm war sofort klar, dass die dritte Person untergegangen war. Weil er die Unglücksstelle nicht kannte, forderte er das Paar auf, sie ihm zu zeigen.
"Dort bin ich abgetaucht und hab’ den Mann in drei Meter Tiefe regungslos am Seeboden gesehen." Er packte den 21-Jährigen an der Hand und zog ihn zur Oberfläche. "Ich hab’ dann versucht, seinen Kopf aus dem Wasser zu heben und ihn auf das Floß zu hieven." Als das geglückt war, starteten die Begleiter des Rumänen Wiederbelebungsversuchen. "Nach einiger Zeit hat er endlich Wasser gespuckt." Hochenender schrie den Menschen am Ufer zu, dass jemand den Notarzt rufen soll. "Gemeinsam mit einem anderen Badegast, habe ich das Floß an Land gezogen."
Der Bewusstlose wurde auf die Intensivstation des LKH Gmunden gebracht. Er ist außer Lebensgefahr. Hocheneder: "Es ist ein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass man richtig gehandelt hat."