Chronik/Oberösterreich

Schwierige Suche nach Tätern in Altenfelden

Mit einem multireligiösen Friedensgebet wurde am Donnerstagabend im Pfarrsaal von Altenfelden dem Brandanschlag am 1. Juni auf das Asylwerber-Quartier im Ort gedacht. Die Pfarre wollte damit ein deutliches Signal gegen Fremdenhass setzen.

"Das, was wir nicht für möglich hielten, ist auf einmal ganz nahe", betonte Diözesanbischof Manfred Scheuer in seiner Grußbotschaft. Das multikulturelle Friedensgebet sei Ausdruck dessen, dass Menschen guten Willens richtige Antworten darauf finden können. Scheuer: "Hass und Zerstörung sind Gift für jede Gesellschaft, Dialog und Begegnung auf Augenhöhe fördern den Frieden und bewirken Integration."

Rechte Szene

Die Täter des heimtückischen Anschlags konnten zehn Tage nach der Tat aber noch nicht ausgeforscht werden. Die Chefs der Landespolizeidirektion, des Landeskriminalamts und des Landesverfassungsschutzes informierten am Freitag in Linz über den aktuellen Ermittlungsstand. "Wir können nicht alle Details bekannt geben, wir sind mitten in den Ermittlungen. Aber es gibt Tendenzen in die rechte Szene", erklärte Landespolizeidirektor Andreas Pilsl.

Michael Tischlinger, Leiter des oö. Verfassungsschutzes, berichtete, dass in den ersten beiden Tagen nach der Brandstiftung sofort 18 Überprüfungen bei "alten Bekannten" in der Szene gemacht wurden. "Bis dato gibt es aber keine konkreten Hinweise, dass sie mit dem Anschlag in Verbindung zu bringen sind."

Die Ausgangslage für die Ermittler scheint sehr schwierig. Da es in der Tatnacht stark geregnet hatte, konnten kaum Spuren sichergestellt werden. "Die Brandstiftung erfolgte außerdem gegen ein Uhr nachts – zu einer Zeit, in der sich in Altenfelden nicht viel abspielt", sagt LKA-Chef Gottfried Mitterlehner. Es seien bereits sämtliche Anrainer der Asylunterkunft befragt worden, ob ihnen etwas aufgefallen sei – erfolglos. "Es wurden auch alle Videoüberwachungsanlagen gesichtet und die Fahrzeuge und Personen überprüft, die darauf zu sehen sind." Insgesamt wurden rund 200 Menschen überprüft.