Chronik/Oberösterreich

Salzburgerin drohte zu ertrinken: Drei Helfer retteten ihr das Leben

Eine gehörige Portion Zivilcourage hat am Dienstag der 53-jährigen Pensionistin Dagmar R. im Höllerersee bei St. Pantaleon das Leben gerettet. „Ich hab’ mich umgedreht und gesehen, dass die Frau plötzlich wie ein Stein umkippt und untergeht“, sagt Jakob Riedlsperger. R. hatte einen massiven Kreislaufkollaps erlitten und drohte zu ertrinken.
Der 41-jährige Spielzeughändler schwamm zu der rund 150 Kilo schweren Salzburgerin, hob ihren Kopf aus dem See und brachte sie zum Ufer. „Ich hab ihren Brustkorb  fest gedrückt, damit sie das verschluckte Wasser wieder ausspuckt.“ Nur der 43-jährige Helmut Steinkogler und der 39-jährige Prothesenträger Bernd Allmann eilten ihm zu Hilfe.

„Die anderen 20 Augenzeugen haben nicht reagiert und keinen Finger gerührt“, kritisiert Riedlsperger. Gemeinsam gelang es den drei Männern, die beleibte Dame aus dem Wasser zu heben und in stabile Seitenlage zu bringen. Allmann alarmierte die Rettung: „Puls und Blutdruck waren sehr niedrig; nach rund fünf Minuten ist es ihr aber besser gegangen.“ Er konnte nur helfen, weil er sich auf eigene Kosten eine 8000 Euro teure Schwimm-Prothese angeschafft hatte. „Mit zwei Krücken in der Hand hätte ich nichts tun können.“
Als die Frau die Augen aufmachte, blickte sie ihre Helfer nur verwundert an, sprechen konnte sie nicht. Riedlsperger: „Die Sanitäter waren rasch da, doch weil ihnen niemand den genauen Unfallort zeigte, musste ich selbst bis zur Straße hinauflaufen.“