Rudi Anschober kehrt nach Burn-out zurück: „Habe meine Lektion gelernt“
Von Jürgen Pachner
Am 24. Dezember will Rudi Anschober – zumindest offiziell – sein Amt als oö. Umweltlandesrat wieder aufnehmen. „Ich fühle mich jetzt deutlich besser als im Sommer“, verkündete er am Freitag in einer schriftlichen Stellungnahme. Exakt drei Monate nach dem selbst gewählten Rückzug – ausgelöst durch ein akutes Burn-out – will er die Rückkehr in den Berufsalltag schrittweise wieder schaffen. „Ich habe die vergangenen Monate gut genützt, um mit Hilfe von Experten meine Probleme in den Griff zu bekommen“, sagt der Grünen-Chef.
Genesung
Ob Anschober am Montag sein Büro aber schon aufsucht, wussten am Freitag nicht einmal die engsten Mitarbeiter: „Wir gehen eher davon aus, dass er nicht persönlich herkommt, sondern sich telefonisch informiert.“ In den vergangenen Tagen ist Anschober ein weiteres Mal von Ärzten gründlich untersucht worden. „Die Ergebnisse sind sehr ermutigend und weisen auf eine deutliche Besserung hin.“
Der rekonvaleszente Politiker ist sich aber auch im Klaren, dass Burn-out eine sehr hartnäckige Krankheit sein kann. „Der Ausbruch war ein mehrjähriger Prozess, auch die Genesung erfordert viel Geduld, Vorsicht und Zeit“, sagt Anschober. Ihm sei bewusst, dass er nichts erzwingen könne. Die kommenden drei Wochen sollten vor allem eine Phase der Wiedereinarbeitung und des Abtestens seiner aktuellen Belastbarkeit sein. „Die positiven Untersuchungsergebnisse sind eine wichtige Voraussetzung, aber nur im Arbeitsprozess selbst kann ich klären, ob ich die Erkrankung schon vollständig überwunden habe.“
Die erste Regierungssitzung, an der Anschober wieder teilnimmt, soll am 7. Jänner stattfinden. Mediale Auftritte möchte er allerdings nicht vor dem 11. Jänner absolvieren: „Ich habe gelernt, dass meine Gesundheit jetzt im Mittelpunkt stehen muss.“