Chronik/Oberösterreich

Rottweiler verletzte zwei Kinder und Erwachsene

Ein frei laufender Rottweiler spielte Dienstagnachmittag in St. Johann am Walde, Bezirk Braunau (OÖ), plötzlich verrückt und attackierte auf offener Straße insgesamt sechs Menschen. Bilanz: Zwei verletzte Kinder und zwei Erwachsene. Ein Brüderpaar, acht und zehn Jahre alt, das zu dem Zeitpunkt neben dem örtliche Spar-Markt gespielt hatte, erlitt schwere Bisswunden. Die Buben wurden mit der Rettung ins Krankenhaus Braunau gebracht.

Der 42-jährige Filialleiter eines Lebensmittelmarktes, hatte die Schreie der Kinder gehört und war mit einer Mitarbeiterin, 20, eingeschritten. Auch die beiden Helfer wurden gebissen, ehe der 42-Jährige den wildgewordenen Rottweiler am Halsband fassen und in einer Holzhütte einsperren konnte.

Wie sich herausstellte, waren zuvor auch zwei Teenager, von dem Hund attackiert worden. „Hätte der Alexandru nicht den dicken Holzprügel genommen, wären wir auch verletzt worden“, erzählt der 14-jährige Fabian B. Die beiden Poly-Schüler blieben unversehrt, weil sie das Tier damit abschrecken konnten: „Er ist hinter uns gelaufen und war extrem aggressiv, ist dann aber geflüchtet“, sagt Alexandru C. (16).

Kurz darauf fiel der Hund über die beiden Brüder her. „Gott sei Dank sind Samuel und Elias nicht ins Gesicht gebissen worden. Der Hund hat sie am Fuß, an den Armen und am Gesäß erwischt“, sagt ihre Mutter Veronika H. Laut Auskunft der Ärzte dürfen die Kinder vermutlich heute, Mittwoch, das Spital wieder verlassen. Über eine Klage gegen den Hundebesitzer hat sich die Mutter noch keine Gedanken gemacht: „Wichtig ist jetzt nur, dass die Buben wieder gesund werden.“

Lebensretter

Spar-Filialleiter Robert Kastinger dürfte Samuel und Elias das Leben gerettet haben. Er schritt ein, als die Kinder bereits am Boden lagen und vom Rottweiler weiter attackiert wurden. „Ich bin an der Hand gebissen worden, meine Mitarbeiterin hat es an der Wade erwischt, sie ist jetzt im Krankenstand“, sagt Kastinger. Über den Hundebesitzer schüttelt er den Kopf: „Wenn man mit so einem Tier nicht umgehen kann, darf man es nicht halten.“

Der 20-Jährige gibt an, der Vierbeiner habe allein die Wohnungstür geöffnet und sei unbemerkt entlaufen. Der Mann wird angezeigt. Das Tier wurde vom Amtstierarzt untersucht, das Ergebnis stand bei Redaktionsschluss aus.