Chronik/Oberösterreich

"Anspruch und Realität klaffen oft weit auseinander"

Seinen Namenszusatz „Der Männerkenner“ hat sich Richard Schneebauer hart erarbeitet. Kürzlich erschien nach „Männerherz“ und „Männerabend“ das dritte Buch des Soziologen und Autors: In „Männerschmerz“ wirft er einen kritischen Blick auf das historische Männerbild.

Anlässlich des heutigen Vatertages reflektiert Schneebauer über das Spannungsfeld der Vaterschaft: „Wunsch und Realität klaffen meist weit auseinander. Zu Beginn haben fast alle Männer noch sehr hohe Ansprüche an sich als Vater, diese Ansprüche werden mit der Zeit angepasst.“ Vieles hänge mit dem Vereinbarkeitsthema zusammen: „Frauen müssen, was die Kinder betrifft, loslassen lernen und Männer müssen zupacken. In uns ist tief das traditionelle Rollenbild verwurzelt. Da gibt es in einigen Bereichen noch sehr viel zu tun.“ Die Erfahrungen aus 20 Jahren Männerberatung zeigen: Mittlerweile fangen Männer früher an, über Probleme zu reden. Und sie fragen sich: Wie schaffe ich meine Rolle als Vater gut? Wie darf ich das angehen?

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Anlässe wie Mutter- und Vatertag findet Soziologe Schneebauer einerseits wichtig, „andererseits sind diese Tage aufgeladen mit Spannungen“.

Aus seiner Rolle als Vater hat Schneebauer, der eine Tochter (20) und einen Sohn (17) hat, viel gelernt: „Etwa, dass man durch die eigenen Kinder die eigene Kindheit wieder präsentiert bekommt. Oder dass Kinder starke Persönlichkeiten sind, die auch Grenzen brauchen.“

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