Chronik/Oberösterreich

Reichel denkt nicht an Rücktritt

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Herr Reichel steht im Weg. Es ist  an der Zeit, dass er  seinen Platz als Klubchef freigibt." Willi Prechtl, der Präsident des oö. Fußballverbandes, findet nach dem Lizenz-Nein für den LASK deutliche Worte. Peter-Michael Reichel, der den Traditionsverein im Jahr 2000 übernommen  hat, müsse nun die Konsequenzen ziehen.

Prechtl: "Ich sehe die Riesenchance für einen Neubeginn." ÖFB-Chef Leo Windtner  fordert alle "konstruktiven Kräfte" auf, sich zu  überlegen, wie man den LASK in dieser Situation unterstützen könne. Das betreffe auch Reichel. "Er muss seine Grundsatzposition überdenken."

Der LASK-Präsident  hat nicht vor zurückzutreten. „Ich kämpfe auf jeden Fall weiter, egal in welcher Spielklasse", sagt er  zum KURIER. Laut Prechtl werden die Linzer kommende Saison "zu 99 Prozent in der Regionalliga Mitte spielen".

Büros räumen

Wo der LASK seine Heimspiele austragen wird, steht noch nicht fest. Der Vertrag mit dem Linzer Stadion ist ausgelaufen. Der Verein darf demnach nicht mehr auf der Gugl trainieren und muss auch sämtliche Büros im Stadion räumen – innerhalb von drei Monaten. "Wir gewähren dem LASK eine Frist", sagt Wolfgang Lehner, kaufmännischer Direktor der Linzer Veranstaltungsgesellschaft (LIVA), die das Stadion verwaltet.  Der Klub könne auch in Zukunft auf der Gugl spielen. "Er muss aber pro Match 6000 bis 8000 Euro zahlen, wie jeder andere Mieter auch", so Lehner. Blau-Weiß Linz,   einziger verbliebener Vertreter der Landeshauptstadt im Profifußball, spitzt nun darauf, die Infrastruktur im Stadion nutzen zu können – anstelle des LASK.  Klubchef Hermann Schellmann: "Wir würden uns freuen, wenn die Stadt an uns denkt."

Helmut Köglberger, Ex-Teamspieler und LASK-Nachwuchschef, kann sich vorstellen, nach Traun zu übersiedeln. "Das muss aber unser Präsident  entscheiden." Schlimm für den LASK ist auch, dass er nach dem Lizenz-Nein jene   25-prozentigen Anteile verliert, mit denen er an der Linzer Nachwuchsakademie beteiligt ist. "Herr Reichel ist uns außerdem 100.000 Euro schuldig. Er hat ja nie seine Gesellschaftsanteile bezahlt", sagt Prechtl.  Der brutale Absturz "seiner" Schwarz-Weißen lässt LASK-Legende Dolfi Blutsch keine Ruhe. Der mittlerweile 72-Jährige bietet seine Dienste als Trainer an. "Giovanni Trapattoni ist auch noch aktiv. Der ist ein Jahr älter als ich, aber bei weitem nicht so fit."

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