Chronik/Oberösterreich

"Können vom Entdeckergeist lernen"

Im Rahmen der Konferenz der sogenannten "Power Regionen" – ein globales Netzwerk wirtschaftlich besonders dynamischer Länder – reiste Landeshauptmann Josef Pühringer diese Woche nach Atlanta im US-Bundesstaat Georgia. "Wir können von den USA im Technologiebereich dazulernen. Vor allem auch der Mut zu Neuem sowie der Entdecker- und Pioniergeist sind beeindruckend", resümiert Pühringer nach dem Gipfel, bei dem auch die Regierungschefs von Quebec, Bayern, Shandong und Westkap vertreten waren. Was die Standortqualität von Oberösterreich betrifft, könne man im Abbau von Regulierungen dazulernen.

Logistik-Austausch

Pühringer nützte die Möglichkeit in Atlanta, die internationalen Kooperationen mit den starken Regionen weiter ausbauen. So wurde unter anderem mit dem Governor von Georgia, Nathan Deal, ein Abkommen im Bereich Logistik und Sport geknüpft.

Noch heuer wird ein Expertenteam aus Georgia das Logistikum Steyr besuchen. "Es gilt Straße, Schiene und Wasser in Zukunft vermehrt zu integrieren, um Schadstoffe, Zeit, und Schäden zu vermindern", sagt Pühringer. Ebenfalls dazulernen könne Oberösterreich im Bereich Sportveranstaltungen, da Atlanta als Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 1996 hier viel Erfahrung mitbringt. "Großveranstaltungen bringen wirtschaftliche Nachhaltigkeit, wie man auch beim Ski-Weltcuprennen Hinterstoder gesehen hat", meint Pühringer.

TCM für Med-Fakultät

Im medizinischen Bereich baut man auf eine Zusammenarbeit mit China. Aus der Partnerprovinz Shandong werden Ärzte der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) anreisen und ihr Wissen beim Aufbau der Linzer Med-Uni einbringen. Ein Kulturabkommen mit der kanadischen Partnerprovinz Quebec eröffnet wiederum für heimische Kunstschaffende neue Chancen. "Unsere Künstler können sich jetzt für einen zweimonatigen Studien- und Arbeitsaufenthalt bewerben", erläutert Pühringer, und zwar am "Centre en art actuel Sporobole" in der Stadt Sherbrooke.

Parallel dazu werden Kunstschaffende aus Quebec einen zweimonatigen Arbeitsaufenthalt im Salzamt in Linz verbringen. Das Land OÖ hat dazu ein Atelier und ein dazugehöriges Appartement gemietet. "Für uns wird die Kultur auch als Brückenfunktion für internationale wirtschaftliche Aktivitäten genützt. Wir sind praktisch ein Türöffner." Von den sieben "Power Regionen" ist Oberösterreich bevölkerungsmäßig übrigens das kleinste. Für Pühringer auch ein Vorteil: "Anders als die anderen können wir unseren Menschen noch viel mehr Heimat bieten. Das ist in den USA nicht mehr möglich. Dort herrscht Anonymität, es fehlt die Persönlichkeit."