Chronik/Oberösterreich

ÖVP-Jungpolitiker bereut Alko-Fahrt

Abgesehen vom Ergebnis der Landes-ÖVP ist der Wahlsonntag für Gerald Weilbuchner eigentlich optimal verlaufen. Der 24-jährige Jungpolitiker aus dem Innviertel erreichte in seinem Wahlkreis die meisten Vorzugsstimmen.

Diesen Erfolg hat Weilbuchner bei der Wahlparty der ÖVP im Linzer Lokal Herberstein dann auch ausgiebig begossen – mit "mehr als einer Flasche Wein", wie der Wirtssohn sagt. Montagfrüh um 4 Uhr kam der JVP-Bezirksobmann von Braunau auf die Idee, zu seinem Auto zu gehen. "Ich wollte schlafen, dann war es aber recht kalt und ich bin losgefahren." Das Ziel: Burgkirchen, via Innkreisautobahn 118 Kilometer von Linz entfernt.

Weilbuchners Alko-Tour war allerdings schon nach ein paar Hundert Metern zu Ende. "Ich habe mich verfahren, wollte dann umdrehen." Dabei wurde eine Polizeistreife auf den Pkw mit Braunauer Kennzeichen aufmerksam. Zunächst dachten die Beamten, Weilbuchner hätte beim Reversieren ein parkendes Auto touchiert, was sich im Nachhinein als falsch herausstellte. Der ÖVP-Jungpolitiker wurde angehalten und zum Alkotest gebeten: Er hatte 1,64 Promille intus. "Es war ein riesengroßer Fehler, auch weil ein Politiker ein Vorbild sein sollte. Ich überlege, wie ich das wiedergutmachen kann", zeigt sich Weilbuchner reumütig.

Führerschein weg

Abgesehen von den rechtlichen Folgen – bis zu 5900 Euro Geldstrafe, Nachschulung, verkehrspsychologische Untersuchung und mindestens sechs Monate Führerscheinentzug – muss der 24-Jährige nun auch um sein Landtagsmandat zittern, das ihm laut parteiinterner Vorzugsstimmenregelung zustehen würde. "Kein Kavaliersdelikt" und "inakzeptabel", nennt Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer die Alko-Fahrt des Jungpolitikers. Über Konsequenzen entscheidet der Parteivorstand – voraussichtlich am 12. Oktober.