Chronik/Oberösterreich

Großbrand in Industriebetrieb in Laakirchen

Auch am Tag nach dem verheerenden Großbrand herrschte in der Papierfabrik der Laakirchen Papier AG im Bezirk Gmunden Ausnahmezustand. Zeitweise fiel der Strom aus, der Vorstand kam zu einer Krisensitzung zusammen und beauftragte zusätzlich zu den behördlichen Ermittlungen eine Expertengruppe zur Untersuchung der Brandursache.

Als ein Mitarbeiter am Donnerstagabend um 17.51 Uhr das Feuer im Bereich der Pressenpartie der Papiermaschine 10 entdeckte und Alarm schlug, musste alles sehr schnell gehen. Die Fabrikshalle wurde evakuiert, glücklicherweise kam kein Beschäftigter zu Schaden. Dann rückten nach und nach 14 Feuerwehren mit insgesamt 255 Mann an. Der Brand im Bereich der etwa fußballfeldgroßen Papiermaschine breitete sich rasch aus, die Rauchsäule war auch aus großer Entfernung noch zu sehen.

„Es war ein Hardcore-Einsatz“, sagt Einsatzleiter Jürgen Sturm, Kommandant der Feuerwehr Laakirchen. Die Atemschutztrupps gingen zunächst mit großen Mengen Wasser gegen den Brand vor, dann wurde mit Schaum gelöscht.
Um den dichten Qualm aus der Halle zu beseitigen, musste ein großes Tunnellüftgerät aus Wels herangeschafft werden. „Sonst hätten wir überhaupt nichts gesehen“, sagt Sturm. Nach vier Stunden Einsatz konnte der Feuerwehrkommandant gegen 22 Uhr schließlich „Brand aus“ geben.

Kein Fremdverschulden

Laut Landeskriminalamt kann Fremdverschulden als Brandursache ausgeschlossen werden. Die Ermittler stellten fest, dass in der Papiermaschine das Gelenk einer Antriebswelle gebrochen und diese herabgefallen sein dürfte. Dabei wurden offenbar Hydraulikleitungen beschädigt, worauf Öl austrat und sich entzündete. Die Sachverständigen beziffern den Schaden mit mehreren Millionen Euro. Franz Baldauf, Vorstandsdirektor der Laakirchen Papier AG, betont in einer Aussendung, dass bei dem Brand zu keiner Zeit Anrainer oder Umwelt gefährdet gewesen seien. Die zweite Papiermaschine sei nicht beschädigt worden und habe zwischenzeitlich die Produktion wieder aufgenommen. Derzeit würden Kunden über etwaige Lieferverzögerungen und Umdisponierungen informiert.