Neunjähriger von Schlange in Finger gebissen
Von Jürgen Pachner
Eine gefährliche Begegnung mit einer Kreuzotter hatte am Donnerstag ein neunjähriger Bub aus Lasberg bei einer Wanderung in Bad Ischl.Der Schüler wurde von der Giftschlange gebissen und kollabierte.
Er musste mit einem Hubschrauber geborgen und ins Krankenhaus nach Linz geflogen werden. Am Freitag bestand für ihn keine Lebensgefahr mehr. "Er wird stationär behandelt und befindet sich auf dem Weg der Besserung", bestätigte Clemens Kukacka, Sprecher des Kepler Universitätsklinikums Linz.
Kollabiert
Der kleine Johannes hatte mit seinen Eltern und dem älteren Bruder einen Ausflug auf den Elferkogel unternommen. Plötzlich dürfte der Bub einen schmerzhaften Stich in seinem linken Zeigefinger verspürt haben.
Er alarmierte sofort seine Mutter und erzählte ihr, dass er kurz davor eine schwarze Schlange gesehen habe. Die Familie versuchte daraufhin noch die nächste Seilbahnstation zu erreichen. Doch der Zustand des Buben ließ das nicht mehr zu.
"Es ist ihm immer schlechter gegangen und er hat sich mehrfach erbrochen", erzählt Bergrettungs-Notarzt Bernhard Schmid, der mit der Mutter telefonisch in Kontakt stand. Die Frau hatte via Landesleitstelle um Hilfe angesucht. "Vier Bergretter, die mit der Seilbahn sofort auf den Berg gefahren sind, waren als Erste vor Ort und haben sich um den verletzten Buben gekümmert – sein Kreislauf war nicht mehr stabil", sagt Schmid. Auch der Rettungshubschrauber Christophorus 10 wurde angefordert.
Am stark angeschwollenen Zeigefinger des Neunjährigen waren zwei rote Punkte zu sehen, die von dem Schlangenbiss herrührten. "Der Bub war bei Bewusstsein, hatte aber starke Schmerzen und sich mehrfach erbrochen", erklärt Schmid, der die medizinische Betreuung übernahm.
Johannes sei die ganze Zeit äußerst tapfer gewesen und auch die Familie habe sehr gefasst agiert. Der Schüler musste mittels Hubschrauber-Tau geborgen werden. Er wurde ins Spital nach Linz geflogen. Kukacka: "Er wird noch einige Tage bei uns bleiben müssen, die Verabreichung eines Anti-Serums scheint aber nicht notwendig."