Chronik/Oberösterreich

Zündler jagte Wohnung in die Luft und flüchtete

Enormer Sachschaden, aber glücklicherweise nur ein Verletzter: das ist die Bilanz eines Großbrands in einem Mehrparteienhaus am späten Mittwochabend in Neumarkt im Hausruckkreis, Bezirk Grieskirchen. Das Feuer breitete sich nach einer Explosion in der Wohnung eines 27-jährigen Mieters rasch aus.

Er dürfte zuvor Benzin in seiner Wohnung verteilt haben, wollte das Haus offenbar abfackeln. „Der Mann hat Brandbeschleuniger ausgebracht“, bestätigt Polizeisprecher Bernd Innendorfer.

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Warum der Beschäftigungslose zündelte, ist noch nicht abschließend geklärt. Seine Nachbarn brachte der junge Mann jedenfalls in Lebensgefahr. „Ich bin im Wohnzimmer gesessen, habe noch etwas gegessen und wollte duschen gehen. Auf einmal macht es einen Knall“, erinnert sich Mieterin Carina Hellwanger. „Als ich aus dem Fenster geschaut habe, sind lauter Teile runtergeflogen. Wir sind dann vor die Tür gegangen und die Nachbarin hat gesagt, es brennt“, erzählt die Augenzeugin, die sich rasch in Sicherheit bringen konnte.

Durch die Wucht der Explosion in der Wohnung des 27-jährigen wurde eine Balkontür und ein Fenster aus der Verankerung gerissen, die Mauer zu einer unbewohnten Nachbarwohnung stürzte ein.

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Als die Feuerwehr eintraf, züngelten die Flammen bereits mehrere Meter aus den Fensteröffnungen im zweiten Stock des Gebäudes. Der Brand konnte erst nach Stunden vollständig gelöscht werden. „Beide Wohnungen sind völlig zerstört“, sagt Einsatzleiter Josef Muska von der Feuerwehr Neumarkt.

Täter bisher unauffällig

Der 27-jährige Zündler rannte nach dem Unglück aus dem Haus. Die Polizei leitete eine Fahndung ein, Donnerstagfrüh stellte sich der Mann dann aber freiwillig den Beamten. Begleitet wurde er von seinem Vater. Dieser hatte ihn Offenbar zur Vernunft gebracht. Der Mann, der bei der Explosion unverletzt geblieben sein dürfte, wurde von der Polizei stundenlang einvernommen und gab schließlich zu, Brandbeschleuniger in der Wohnung verteilt zu haben.

„Der 27-Jährige war bisher nicht auffällig“, sagt Polizeisprecher Innendorfer. Die Höhe des Sachschadens ist noch nicht bekannt.