Chronik/Oberösterreich

Neuer Anlauf für einen Sandstrand auf Linzer Donaulände

Obwohl der Großteil der Oberösterreicher derzeit eher an Skipisten und Eislaufplätze als an Strände oder Badespaß denkt, wirft der Sommer 2015 schon jetzt Schatten in die Linzer Stadtpolitik. VP-Vizebürgermeister Bernhard Baier startete am Montag einen neuen Anlauf, den seit Juni 2013 geforderten Sandstrand im Donaupark zu verwirklichen.

Eine entsprechende Facebook-Initiative hat bisher mehr als 7000 Unterstützer gefunden, seit elf Monaten liegt außerdem ein einstimmiger Gemeinderatsbeschluss dafür vor. Gescheitert ist eine Umsetzung bisher aber an zu teuren oder völlig unpraktikablen Konzepten.

"Die Zeit drängt. Sollten wir uns nicht zügig endlich auf einen Vorschlag einigen, wird es auch 2015 keinen Strand im Donaupark geben", warnt Baier. Übergeordnetes Ziel müsse sein, Stadtzentrum und Donau enger miteinander zu verknüpfen. "Bisher hatte man leider den Eindruck, dass Stadt und Fluss zwar in einer Beziehung stehen, doch nichts miteinander zu tun haben wollen."

Symptomatisch dafür sei, dass etwa die Ein- und Ausgänge für Brucknerhaus und Parkbad nicht in Richtung Donau münden. "Wir haben eine wundervolle Donaulände, das gehört doch besser genutzt." Der Vizebürgermeister schlägt vor, den derzeit im Dornröschenschlaf befindlichen Platz vor der Brucknerhaus-Terrasse als Strand zu konzipieren. "Er läge damit auf der Dammkrone und wäre nicht im Hochwasserabflussbereich." Baier schwebt ein 1000 Quadratmeter großes Flächendreieck vor, das vom Brucknerhaus aus gastronomisch versorgt werden könnte. "Dort haben wir auch die Infrastruktur, die dafür notwendig wäre."

Rasche Entscheidung

Mögliche Konfliktpotenziale in Bezug auf die Öffnungszeiten von Brucknerhaus und Donaustrand sieht der VP-Mandatar nicht. "Ich glaube viel mehr an Ergänzungen."

Der Strand sollte maximal bis 22 Uhr geöffnet sein und Besuchern sollte tagsüber die Möglichkeit geboten werden, das Parkbad von dessen Rückseite aus zu betreten. Auf diese Weise wären nur etwa drei Minuten Fußmarsch zurückzulegen. "Vorher müsste man aber noch das Eintrittssystem beleuchten."

Baier möchte seinen Vorschlag noch in dieser Woche Stadtchef Luger und Vizebürgermeister Forsterleitner (beide SPÖ) vorlegen. "Noch vor Weihnachten sollte dann feststehen, ob die SPÖ diesem Konzept zustimmt oder nicht. Falls ja, wäre im Jänner ein Grundsatzbeschluss im Gemeinderat möglich."

Im KURIER-Gespräch signalisiert Forsterleitner durchaus Gefallen an Baiers Vorschlag. "Auf den ersten Blick finde ich ihn gut. Im Detail muss ich ihn mir aber noch anschauen." Als Pragmatiker, sei er konstruktiven Argumenten gegenüber aufgeschlossen: "Ich bin immer froh, wenn was weitergeht."