Mordverdächtige festgenommen
Von Jürgen Pachner
Nach der tödlichen Auseinandersetzung Donnerstagfrüh in Linz – ein 27-jähriger Serbe wurde erstochen, ein gleichaltriger Mazedonier schwer verletzt – haben Ermittler des Landeskriminalamts OÖ zwei Verdächtige festgenommen. Bei dem Duo handelt es sich um in Linz lebende Albaner (ebenfalls 27), die inzwischen auch Geständnisse ablegt haben sollen. "Der Fall scheint im Grunde geklärt, nur das genaue Tatmotiv ist noch unklar", sagt Polizeisprecher Bernd Innendorfer. Man gehe derzeit von einem Haupt- und einem Mittäter aus: "Nach weiteren Verdächtigen wird nicht gefahndet."
Wie berichtet, war es am Donnerstag gegen drei Uhr Früh vor einer Veranstaltungshalle in Linz-Kleinmünchen zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Männern gekommen. Dabei wurden dem Serben drei Messerstiche im Bereich des Bauches und der Brust zugefügt, "von denen jeder für sich betrachtet tödlich gewesen wäre", betont Philip Christl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Linz.
Der Mazedonier erlitt einen Einstich im Rücken; nach einer Notoperation war er außer Lebensgefahr. Beide Opfer dürften unbewaffnet gewesen sein. Bei dem Streit scheint insgesamt nur ein Messer zum Einsatz gekommen sein. Bisher konnte die Tatwaffe aber noch nicht sichergestellt werden.
Bei dem Konflikt ist auch ein 33-jähriger Türsteher aus Wels leicht verletzt worden, der schlichtend eingreifen wollte. "Er ist mit einer Metallstange attackiert worden", bestätigt Innendorfer.
Kaputte Bierflasche
Die Opfer und die mutmaßlichen Täter sollen sich zuvor nicht gekannt haben. Sie hatten unabhängig voneinander eine Musikveranstaltung besucht, zu der mehrere Hundert Gäste – großteils mit Migrationshintergrund vom Balkan – angereist waren.
Wie der KURIER erfuhr, soll es im Lauf des Abends zwischen den Beteiligten einen kurzen Wortwechsel wegen einer zerbrochenen Flasche Bier gegeben haben. Ein richtiger Streit soll vorerst aber nicht entstanden sein. Die Eskalation nach Sperrstunde kam überraschend.